Automobilzulieferer in BurscheidAdient baut 200 Jobs an drei Standorten ab

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Der Automobilzulieferer Adient mit seiner Europazentrale in Burscheid hat mit der kriselnden Branche zu kämpfen.

Burscheid – Mit einem Abbau von rund 200 Jobs rechnet der Automobilzulieferer Adient (vormals Johnson Controls) an seinen Standorten in Burscheid, Solingen und Kaiserslautern.

Jobabbau bei Entwicklung und Projektmanagement

Wie das Unternehmen mit Europazentrale in Burscheid mitteilte, will es seine Ressourcen im Bereich Entwicklung und Projektmanagement in Deutschland reduzieren. Auslöser sei die nachlassende Marktnachfrage. Zahlreiche Branchenfaktoren hätten sich im vergangenen Jahr negativ auf das operative Geschäft und die finanzielle Lage des Unternehmens ausgewirkt.

„Im Fokus stehen Überkapazitäten in den lokalen Entwicklungsabteilungen, die in einer sinkenden Nachfrage nach Engineering-Dienstleistungen durch die Fahrzeughersteller begründet liegen“, erklär Vizepräsident Manfred Rotterdam.

Keine Nachfolgeaufträge

Adient ist einer der weltweit führenden Anbieter von Automobilsitzen. Aktuell, so Rotterdam, seien einige größere Entwicklungsprojekte in Serienfertigung übergegangen, ohne dass Nachfolgeaufträge angefragt worden seien.

„Dies hat uns dazu veranlasst, unserer Entwicklungsressourcen zu überprüfen und neu zu strukturieren, auch angesichts der deutlichen Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung in unseren Märkten“, so Rotterdam. Gestern wurde den Mitarbeitern und Mitbestimmungsgremien  in Burscheid, Solingen und Kaiserslautern ein Plan zur Reduzierung der Kapazitäten im Bereich Entwicklung und Kundenprojekte  vorgestellt.

Umfassende Strategieanpassung

Dieser Schritt, so Adient, sei Teil einer umfassenden Strategieanpassung, „um das Unternehmen in einem äußerst schwierigen Wettbewerbs- und Marktfeld stärker aufzustellen.“

Der Stellenabbau   solle sozialverträglich umgesetzt werden.  Adient habe bereits  das Mitbestimmungsverfahren mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen eingeleitet.

Konzentration auf das Kerngeschäft

„Weitere Informationen können erst im Anschluss an die Beratungen bekanntgegeben werden“, erklärte Sprecherin  Claudia Steinhoff. Stärker als bislang wolle sich Adient auf das Kerngeschäft und profitables Neugeschäft konzentrieren. „Dazu zählt auch, die allgemeine Kapital- und Kostenstruktur zu verbessern und die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.“

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Das Unternehmen mit Sitz in Dublin entstand 2016 durch die Ausgründung des ehemaligen Automotive Experience Geschäftsbereichs von Johnsons Controls. Adient wird seit Ende Oktober 2016 an der New Yorker Börse gehandelt. Seit Ende November hat   die Burscheider Zentrale einen Betriebsrat. Nach beharrlichem Einsatz der Belegschaft hatten 826 von 1150 wahlberechtigten Mitarbeitern  an den Wahlen teilgenommen. 

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