Papierfabrik Zanders in Bergisch GladbachBiergarten im Gleispark

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Das Foto zeigt eine alte Werkshalle der Papierfabrik Zanders.

Das Gelände der alten Papierfabrik Zanders.

Zum Tag der Städtebauförderung am Samstag, 13. Mai, kann ein Teil des Firmengeländes der Papierfabrik Zanders besichtigt werden.

Das ist eine Premiere: Ein Biergarten lockt am Samstag, 13. Mai, dem „Tag der Städtebauförderung“, auf das Gelände der ehemaligen Papierfabrik Zanders. Im Gleispark, dem ehemaligen Bahnanschluss am Eingang zum Fabrikgelände, kann an diesem Tag bis in die frühen Abendstunden ein kühles Kölsch oder eine Limo getrunken werden.

Eingerichtet wird ein provisorischer Biergarten (Pop-up-Biergarten). Von dort kann der Blick über die alten Fabrikhallen schweifen. Die Umgestaltung des Gleisparks oder auch der Gleisharfe ist eine der Pioniernutzungen, mit denen Zanders in der Stadt „ankommen“ soll.

Große Unbekannte

Noch aber ist Zanders ein Geheimnis für viele Gladbacher. Das Gelände in der Stadtmitte liegt seit zwei Jahren brach, nach der Betriebsaufgabe am 30. April 2021. 37 Hektar mitten im Herz von Bergisch Gladbach werden seitdem neu beplant, mit Wohnungen, mit Gewerbe, mit dem Bau von zwei Schulen und mehreren Kindertagesstätten. Alles soll sich einfügen in die historische, teils denkmalgeschützte Bausubstanz. Zanders gilt als Jahrhundertaufgabe für die Planer.

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Von der Stadt angebotene Führungen sind immer direkt ausgebucht, die Nachfrage nach Besichtigungen ist immens. Bislang war das freie Flanieren übers Werksgelände nicht möglich, weil das Sicherheitsrisiko für Besucher wegen der parallel laufenden Rückbauarbeiten zu hoch erschien. Das wird am „Tag der Städtebauförderung“ anders sein. Von 10 bis 16 Uhr wird das Areal am Aktionstag erstmals in größeren Teilen begehbar sein, kündigt die Stadt an. Besucher können kommen, ganz ohne Anmeldung.

Zentralwerkstatt geöffnet

Unter anderem wird es den Biergarten im Gleispark geben, der auch über die eigentliche Veranstaltung hinaus geöffnet sein wird. Akteure aus Kunst und Kultur werden Ideen für eine Gestaltung des Geländes vorstellen. In der ehemaligen Zentralwerkstatt können Arbeiten von Studentinnen und Studenten angeschaut werden, die sich mit Perspektiven für Zanders auseinandersetze. Für den Nachwuchs wird der Bau von Fledermaus-Nistkästen angeboten, ein Projekt von städtischer Zanders-Projektgruppe und Biologischer Station Rhein-Berg.

Wer einen kleinen Rundgang über das Gelände unternimmt, kann unter anderem das im Stil des Neobarock geschaffene Verwaltungsgebäude von 1904 sehen, das zweigeschossige Pförtnergebäude, den ab 1912 entstandenen Büstengarten hinter dem Pförtnerhaus mit Denkmälern für bedeutende Unternehmerpersönlichkeiten der Familie Zanders, die 1880 entstandene Zentral-Werkstatt für die Zanders-Handwerker und die Spezialisten, die die ersten Papiermaschinen betreuten.

Auch die jüngst instandgesetzte Dampfspeicherlok „Emma“ wird die Besucher am „Tag der Städtebauförderung“ begrüßen. „Emma“ war von 1912 bis 1986 auf den Schmalspurgleisen des Werksgeländes unterwegs und schleppte Papierschlämme hin und her.

Die Lok wurde mit Dampf aus dem Werkskraftwerk betrieben und konnte eine halbe Stunde Rangierarbeiten übernehmen.

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