Nach Zanders-Aus in Bergisch GladbachKeine Investor für Chromolux gefunden

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Eingang zum Werksgelände von Zanders.

Eingang zum Werksgelände von Zanders.

Bergisch Gladbach – Bis vor kurzem gab es noch ein Fünkchen Hoffnung, wenigstens die Produktion des Spezialpapiers Chromolux fortführen zu können. Das hätte zumindest einige Zandrianer vor der Arbeitslosigkeit bewahrt. Aber auch diese Hoffnung gibt es nicht mehr. Hochqualifizierte Papiermacher finden allerdings neue Jobs – für sie werden sogar Anzeigen geschalten. Und die die Verwertung der Maschinen hat eine international tätige Firma übernommen. Wir fassen die wichtigsten Entwicklungen der Insolvenz bei Zanders zusammen.

Was gibt es für Unterschiede bei den Zanders-Maschinen?

Die Papiermaschine 3 (PM3), das Herzstück der Papierproduktion, braucht kein Mensch mehr. In der Branche gibt es riesige Überkapazitäten. Da baut niemand eine Maschine für Millionen Euro ab, um sie woanders aufzubauen. Da hilft es auch nichts, dass die PM3, Baujahr 1986, als eine der vielseitigsten Papiermaschinen gilt, die je gebaut wurde. Die Maschinen, auf denen Chromolux produziert wird, sind jahrzehntealt. Unterm Strich: Sie haben eher Schrottwert.

Und doch hat es Versuche gegeben, die Produktion von Chromolux fortzuführen?

Ja, weil die Auftragsbücher für Chromolux rappelvoll waren. Im Grunde waren diese vollen Auftragsbücher das einzige Kapital mit der eine Rettung von Zanders überhaupt möglich schien. Es wurde überlegt, in einem kleinen Areal Chromolux weiter zu produzieren. Das Papier sollte zukauft und dann veredelt werden. Es wurde mit bekannten Papierproduzenten verhandelt, aber auch Tom Olander – dem Chef der Jool-Gruppe unter dem Zanders Insolvenz anmelden musste – sollte eine Rolle spielen. Inzwischen haben sich all diese Pläne zerschlagen.

Was machen die Zandrianer?

Da gibt es verschiedene Gruppen. Von den etwa 360 Zandrianern zum Zeitpunkt der Werksschließung haben einige immer noch einen Job im Werk. Das Klärwerk muss weiter laufen und auch für die Abwicklung von Zanders braucht es Zandrianer. Aber natürlich ist das ein kleiner Teil. Hochqualifizierte Papiermacher sind inzwischen abgeworben worden. Die Firma „Gmund Papier“ hat zum Beispiel in dieser Zeitung Anzeigen geschaltet. Andere Zandrianer, die auch räumlich flexibel sind, haben die Stadt bereits verlassen. Aber der Großteil ist beim Jobcenter gelandet.

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War nicht die Rede von einer Auffanggesellschaft, oder einer Jobbörse?

Die arbeitslosen Papiermacher werden beim Jobcenter wie alle anderen Arbeitslose auch behandelt. Der Betriebsrat will aber zusammen mit dem Insolvenzverwalter Mark Boddenberg doch noch eine Jobbörse organisieren.

Was ist aus den Auszubildenden geworden?

Es heißt, dass alle ihre Ausbildung fortsetzen können. Bei anderen Firmen, etwas in Düren.

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