Bergisch GladbachBerliner Firma kauft Technologiepark – Stillschweigen über Kaufpreis

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Der Technologiepark in Bensberg hat einen neuen Eigentümer: Die Beos AG aus Berlin.

Der Technologiepark in Bensberg hat einen neuen Eigentümer: Die Beos AG aus Berlin.

Bergisch Gladbach – Jetzt ist es offiziell: Der Technologiepark Bergisch Gladbach ist verkauft. Mittwoch teilte die in Berlin ansässige Beos AG mit, das gesamte derzeit 76.500 Quadratmeter umfassende Areal erworben zu haben, wie bereits durchgesickert war. Über den Kaufpreis soll Stillschweigen bewahrt werden. Beos ist ein unabhängiger Projektentwickler, der sich auf gemischt genutzte Gewerbegebiete spezialisiert hat (siehe Kasten).

Geplant ist, das Gebiet als Ganzes zu erhalten. „Durch gezielte Investitionen in die Bausubstanz und die Flächen werden wir die Objektqualität und Aufenthaltsqualität weiter erhöhen“, versichert Beos-Objektleiter Philipp Oevermann. „Zusätzlich werden wir konsequent nachverdichten, um die enormen Potenziale des Areals voll auszuschöpfen.“ Alle Hauptmieter – insgesamt gibt es 140 gewerbliche Mieter mit rund 2000 Mitarbeitern – haben langfristige Verträge, die Beos nach eigenen Angaben nicht antasten will. Verwaltet wird der Park von der Regionalzentrale in Köln, die auch die Erschließung des historischen Carlswerks in Köln-Mülheim betreibt, wo seit einigen Jahren der Lübbe-Verlag aus Bergisch Gladbach hingezogen ist.

Spezialfonds platziert

Ihren Hauptsitz hat die Beos AG in Berlin. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als „unabhängigen Projektentwickler“. 1997 gegründet hat Beos heute Büros in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Stuttgart. 120 Mitarbeiter hat das Unternehmen und verwaltet Immobilien nach eigenen Angaben 2,4 Milliarden Euro. Im Fokus von Beos als Dienstleister stehen bereits bestehende gemischt genutzte Gewerbeobjekte. 2010 wurde ein offener Immobilien-Spezial-Fonds mit einem Volumen von 400 Millionen Euro aufgelegt. 2015 wurde der dritte Spezialfonds mit einem Volumen von einer Milliarde Euro platziert. (nie)

Fünf Jahre stand der Technologie-Park unter Zwangsverwaltung des Düsseldorfer Büros hww. Während dieser Zeit leitete Albert Hanseder-Schießl die Geschicke, entwickelte das Areal technisch und logistisch weiter. „Der Park kommt in sehr gute Hände“, zeigte sich Hanseder-Schießl im Vorfeld bereits positiv. Es sehe alles „sehr gut aus“. Vor allem eins war dem Zwangsverwalter wichtig: „Es sind keine Heuschrecken.“ Insider hoffen darauf, dass der versierte Verwalter dem Park erhalten bleibt, doch darüber lässt sich derzeit noch nichts erfahren.

Als im August 2012 bekannt wurde, dass der Technologie-Park auf Antrag einer Gläubigerbank unter Zwangsverwaltung gestellt wird, war die Sorge groß, dass das Gewerbegebiet nicht zu retten sein könnte. Vieles war technisch auf keinem guten Stand, seit das Terrain 2007 von der Investorengruppe Lobito GmbH übernommen worden war. Es gab Probleme beim Brandschutz, kein schnelles Datennetz, das Kanalsystem war marode. Die meisten Mängel wurden unter Federführung der Zwangsverwalter beseitigt, in Zusammenarbeit mit der Stadt Bergisch Gladbach und dem Rheinisch-Bergischen Kreis.

Von Anfang an war Albert Hanseder-Schießl vom guten Potenzial des Technologeparks überzeugt. „Als wir hier angefangen haben, waren viele Mieter auf dem Absprung“, sagte er damals im Interview mit dieser Zeitung. Mittlerweile haben viele Firmen ihre Verträge langfristig verlängert, zuletzt das Hightec-Unternehmen Research Instruments, einer der Hauptmieter der ersten Stunde im Technologiepark.

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