Chef der TWBJürgen Malzkuhn verstarb mit 65 Jahren

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Burscheid

Burscheid – Jürgen Malzkuhn ist tot. Der Vorstand der Technischen Werke verstarb, wie jetzt bekannt wurde, Ende März nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren.

Ruhiger Vermittler in zahlreichen Konflikten

Als Chef der TWB stand er mit den Kollegen oft im Zentrum des geballten Bürgerzorns, wenn es etwa um Geruchsbelästigung aus dem Kanalsystem, Schlaglöcher, schneefreie Einfahrten und Straßen oder Beete entlang der Straßen ging. Malzkuhn legte bei allen Beschwerden und Sorgen der Bürger eine bewundernswerte Ruhe an den Tag und brachte das ein, was in solchen emotional geladenen Situationen in der Regel das Beste ist: pragmatische Lösungen.

Erklärung, auch bundesweiter Probleme

Sei es mit Heißasphalt für schadhafte Straßenbeläge oder den beherzten Appell, Öle, Fette, Katzenstreu oder Speisereste nicht in die Kanalisation zu entsorgen – für die TWB kommunizierte er sachlich und lösungsorientiert. Oft waren es bundesweit zu beobachtende Probleme der modernen Konsumgesellschaft, die zu den Konflikten führten, die es aber immer wieder zu erklären und erörtern galt.

Herkulesaufgabe B 51

Eine Herkulesaufgabe für Malzkuhn und sein Team waren die Bauarbeiten an der B 51, als die 1,8 Kilometer lange Kanalbaustelle zumal den Hilgener Anwohnern und Händlern viel Geduld abverlangte. Immer wieder wurde der Beginn der Baustelle verschoben, da alle Seiten Druck machten. Die B 51 sorgte wiederholt als Großbaustelle für Verkehrsprobleme, erst recht, wenn es sich auf der Autobahn 1 staute und über das Nadelöhr in Hilgen die Verkehrslawinen hereinbrachen. Malzkuhn wirkte auch dabei wie ein Fels in der Brandung.

Oscar der Kanalbranche

2004 brachte er den „Goldenen Kanaldeckel“, den Oscar der Kanalbranche, nach Burscheid. Eine Auszeichnung, mit der das Institut für unterirdische Infrastruktur (IKT) Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern und Stadtwerken, sei es in öffentlicher oder privater Trägerschaft, auszeichnet.

Der Burscheider Ingenieur und damalige Baudezernent Jürgen Malzkuhn hatte den Umweltpreis für das Projekt des Stauraumkanals im Luisental erhalten. Ziel des „Goldenen Kanaldeckels“ ist es, die Bedeutung der Kanalisation für den Gewässerschutz in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.

Beisetzung im engen Familienkreis

Die TWB gingen 2003 aus dem Tiefbauamt und dem Baubetriebshof als eigenständige Organisationseinheit in der Rechtsform einer Anstalt öffentlichen Rechts hervor. Über die Maßnahmen und Kosten der TWB entscheidet der Verwaltungsrat.

Aufgrund der aktuellen Bestimmungen im Zuge der Corona-Pandemie findet die Beerdigung im engsten Familienkreis auf dem Friedhof in Kürten-Delling statt. Die Angehörigen bitten statt Blumen um Spenden für das Vinzenz-Pallotti-Hospiz in Bensberg.

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