GlasfaserausbauSchnelles Interenet auch für Großhamberg oder Hinterweg

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Die Telekom baut das Glasfaser-Netz auch in Großhamberg aus. Von links: Bürgermeister Stefan Caplan, Tarik Küprici und Marco Lohmeier.

Die Telekom baut das Glasfaser-Netz auch in Großhamberg aus. Von links: Bürgermeister Stefan Caplan, Tarik Küprici und Marco Lohmeier.

Burscheid – Die Straßen sind verwinkelt und scheinen für Autos nicht geeignet. Schnell staut es sich in Großhamberg, wenn jemand ungünstig geparkt hat oder sich verfährt und sucht. Ähnlich stockend geht es bislang auch mit der Datenübertragung. In Sachen schnelles Internet ist der hübsche Wohnort Schlusslicht. Doch nächste Woche Donnerstag rollen die Bagger an und die Telekom beginnt mit dem Glasfaserausbau. Dann wird Großhamberg die jüngste Generation der technischen Innovationen haben.

24 Kilometer Glasfaser werden verlegt

Projektbegleiter Tarik Küprici erklärte, dass rund 24 Kilometer Glasfaser verlegt werden, zwölf Verteiler sorgen geplant ab Frühjahr 2021 für ein maximales Tempo von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Marco Lohmeier, Regiomanager des Infrastrukturvertriebs West der Telekom konstatierte, dass in bislang als unterversorgt eingestuften Ortschaften wie Großhamberg zumal in Zeiten von Corona und Homeoffice das Dilemma zu Tage trete, wenn das Internet nicht schnell genug ist.

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Wie Bürgermeister Stefan Caplan erläuterte, wird der Ausbau zu hundert Prozent vom Land mit einer Fördersumme von zwei Millionen Euro bezahlt. „Ich freue mich, dass die Arbeiten in Burscheid jetzt starten“, sagte Caplan. „Schnelles Internet gehört zum Leben unserer Bürger dazu – privat wie geschäftlich. Es ist ein digitaler Standortvorteil.“

Kurzentschlossene können noch profitieren

Lohmeier versprach, dass die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich gehalten werden sollen, „Wir gehen immer in überschaubaren Bauabschnitten vor.“ 500 Haushalte profitieren von der Modernisierung, 80 Prozent hatten eingewilligt, dass auf ihrem Grundstück gearbeitet wird. Und sollten sich Anwohner noch kurzentschlossen umentscheiden und auch schriftlich einwilligen, können sie das laut Lohmeier machen „solange der Bagger hier noch rollt.“ Die Glasfaser ins Haus ist derzeit kostenlos. Wer nachträglich einen Anschluss haben will, muss 800 Euro und mehr bezahlen.

Beginn in Repinghofen

Auch wenn die Telekom die Infrastruktur nun legt, kann sich der Kunde seinen Anbieter selbst wählen. Gesetzlich ist geregelt, dass das Netz „diskriminierungsfrei“ ist. Ausführende Firma ist die Baufirma Artemis, die am Donnerstag in Repinghofen an der L 58 beginnt. Eng ist die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Burscheid, die in der Planungsphase beraten hat, wo genau die zwölf Verteiler aufgestellt werden sollen.

Für Stefan Caplan ist das Projekt ein Meilenstein. Insgesamt sei Burscheid in Sachen schnelles Internet sehr gut aufgestellt. Aber es habe immer noch weiße Flecken gegeben. Gebiete wie Großhamberg, Blasberg, Dürscheid, aber auch Ortschaften wie Ober- und Unterwietsche, Oberlandscheid, Dohm, Herkensiefen, Massiefen, Paffenlöh, Bellinghausen, Großbruch oder Leihe/Hinterweg sollen durch den Netzausbau der Telekom profitieren.

Mit dem neuen Anschluss sollen alle Möglichkeiten für digitale Anwendungen geschaffen werden: Darunter fallen Video-Streaming oder Homeoffice. „Der Anschluss eignet sich aber auch für Telemedizin oder Smarthome“, so die Telekom. Auch der Kreis beantragte Bundesmittel zum Ausbau des Netzes, der Förderbescheid liegt laut Caplan vor, und auch Burscheid werde aus diesem Topf versorgt.

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