Blicke gehen nach DürscheidWo in Kürten demnächst neue Gebäude entstehen könnten

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Dürscheid Ortsschild Symbolbild

In Dürscheid soll eine neue Feuerwache gebaut werden. (Symbolbild)

Kürten – In Kürten stehen in nächster Zeit politische Entscheidungen zum Bau mehrerer Geflüchteten-Unterkünfte an, zu einem Sozialzentrum und zum Bau der Feuerwache Dürscheid.

Diese drei Themen setzt Bürgermeister Willi Heider (parteilos) jetzt erstmals in einen gemeinsamen Kontext. Die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses stehen in ihrer Sitzung am 29. September vor der Entscheidung, den künftigen Weg festzulegen. Die Blicke gehen dafür nach Dürscheid.

Kürten braucht neue Geflüchteten-Unterkünfte

Unstrittig ist bei den Akteuren in Verwaltung und Politik, dass die Gemeinde neue Geflüchteten-Unterkünfte benötigt. In absehbarer Zeit könnten die angemieteten Häuser und Wohnungen voll belegt sein oder Mietverträge auslaufen. Gewünscht wird von einer politischen Mehrheit aber keine große Zentralunterkunft, wie früher die Container-Wohnanlage in Waldmühle. Kleine, dezentrale Einheiten mit etwa 30 Plätzen sind das Ziel.

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Möglichkeiten dafür sieht die Verwaltung an den Standorten Katharinenglück, einer landwirtschaftlich genutzten Fläche am Ortsausgang von Dürscheid in Richtung Miebach, und am Dürscheider „Wäldchen“, das ist der Bereich am Ortseingang von Spitze aus. Mehrere Varianten legt die Verwaltung vor, alle mit neuen Unterkünften (in Frage kommt ein festes Haus oder Raumzellen), mit dem Sozialzentrum und der Feuerwache. Die Fläche am „Wäldchen“ wird teils mit einer ergänzenden Wohnbebauung belegt, um steigenden Wohnbedarf zu decken - in diesem Bereich hatte zuletzt die Ratskooperation eine Wohnbebauung abgelehnt (Bebauungsplan Auf der Brache).

Verwaltung denkt an Sozialzentrum in Dürscheid

Für die Feuerwehr Dürscheid seien beide Flächen ähnlich gut geeignet, heißt es aus der Verwaltung. Das bisherige Gerätehaus im Dorf ist zu klein und entspricht keinen modernen Standards. An beiden Standorten sieht der Bürgermeister Möglichkeiten für ein Sozialzentrum.

Darunter versteht die Verwaltung ein großes Gebäude zur Unterbringung der Kürtener Musikschule (bislang in Eichhof, Alte Schule), der Kleiderkammer (ein Angebot ist kürzlich in Bechen neueröffnet werden), Deutsches Rotes Kreuz (bislang im Gebäude Alte Schule Kürten, Bergstraße) und Bücherei (bislang in der Gesamtschule Kürten). Eine Machbarkeitsstudie zum Sozialzentrum, beantragt von den Freien Wählern, steht derzeit noch aus.

Nur zwei Flächen bleiben in Kürten übrig

Anders als in der Dürscheider Gemengelage, wo die Politik entscheiden soll, werden die Fraktionen über Standorte der Geflüchteten-Unterkünfte nur informiert. Ein Landwirtschaftsfläche in Miebach (Privateigentum) steht auf der Gemeinde-Liste, aber sie ist aber praktisch schon ausgeschieden; damit würden Miebach und Dürscheid zusammenwachsen, was Naturschutzbehörden kritisch bewerten würden. Außerdem brauche man zwei Jahre Planungszeit - viel zu lange. In Bechen an der Altenberger-Dom-Straße wird eine Fläche vorgeschlagen, mit Hinweis auf die Wasserschutzzone ebenfalls direkt wieder relativiert. Wie in Miebach gehöre sie der Gemeinde auch nicht.

Verbleiben (neben Dürscheid) aus Gemeinde-Sicht zwei Flächen: In Waldmühle eine schmale Parzelle zwischen den Wohnhäusern; sie war vor Jahren mal als Platz fürs Jugendzentrum im Gespräch. In Eichhof dann das Gelände Alte Schule; diesmal wird die Bebauung des Parkplatzes vorgeschlagen. Dieses Grundstück sei gut ausnutzbar und eben. Vorschläge zur Zukunft des Schulgebäude macht die Verwaltung nicht.

Grüne Kürten lehnen Turnhallenbelegung ab

Bei den Grünen schaut der Fraktionsvorsitzende Michael Hardt auch in den Hauptort Kürten. Oberhalb der Siedlung Hülsensteeg könne sich seine Fraktion jedenfalls gut eine Geflüchteten-Unterkunft vorstellen. Hier wolle ein Interessent ein Seniorenzentrum errichten, berichtet Hardt. Aber der Standort außerhalb des Ortskern sei aus Sicht der Grünen für ältere Menschen ungünstig.

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Ausschließlich oder vorrangig für Geflüchteten-Familien, mit etwa 30 Plätzen, solle am Hülsensteeg geplant werden. Das Belegen von Turnhallen mit Geflüchteten lehne seine Fraktion ab.

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