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Nach Weihnachtsmarkt-AusOverath ringt um Verantwortung und Vertrauen

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Buden stehen am Abend auf dem Overather Weihnachtsmarkt.

Weil die Kosten für die Terrorabwehr nicht vom Veranstalterverein gestemmt und die Stadt keine Verantwortung übernehmen will, fällt der Overather Weihnachtsmarkt aus.

Weihnachtsmarkabsage wegen Kosten für Terrorabwehr sorgt bundesweit für Aufsehen - Warum der Krisengipfel für den Overather Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht mehr hilft.

Ob Fernsehsender, Politmagazine oder überregionale Blätter – bundesweit hat die Absage des Overather Weihnachtsmarkts für Schlagzeilen gesorgt, nachdem die Stadt weder die Kosten noch die Verantwortung für die Sicherheitsmaßnahmen zur Terrorabwehr auf dem Weihnachtsmarkt rund um die Kirche St. Walburga hatte übernehmen wollen.

An diesem Donnerstag (13.11.) soll es ein Gespräch mit den Vorsitzenden der Fraktionen im Overather Stadtrat bei Bürgermeister Michael Eyer (CDU) geben. Für den aktuellen Weihnachtsmarkt, der am ersten Adventswochenende stattfinden sollte, kommt der Krisengipfel allerdings zu spät. „Der wäre jetzt in der Kürze der Zeit schon logistisch nicht mehr zu bewältigen“, sagt Andreas Koschmann vom Stadtmarketingverein OVplus auf Anfrage der Redaktion.

Bundesweit hat Haltung der Stadt für Fassungslosigkeit gesorgt

Eine Zufahrtssperre, die für Rettungseinsätze mit einer Person besetzt war, sowie drei Sicherheitskräfte an den verschiedenen Zugängen zum Weihnachtsmarkt hatte der Verein als Veranstalter des Weihnachtsmarktes zur Terrorabwehr in den vergangenen Jahren aus eigener Tasche finanziert. 5000 Euro, die der Verein auch wegen der gestiegenen Sicherheitskosten bei den übrigen von ihm organisierten Großveranstaltungen (Overather Frühling, Stadtfest), jetzt nicht mehr stemmen konnte.

Daraufhin hatte die Stadtverwaltung wie berichtet öffentlich erklärt, es bedürfe gar keiner besonderen Terrorabwehr auf dem Overather Weihnachtsmarkt, gleichwohl sei der Veranstalter allein für die Sicherheit verantwortlich.

Uns tut es nur leid, dass die Stadt keine Verantwortung übernehmen wollte und der Markt, in dem viel Herzblut steckte, abgesagt werden musste.
Andreas Koschmann, Vorsitzender Stadtmarketingverein OVplus

Bundesweit hatte die Stadtverwaltung damit für Fassungslosigkeit und Kopfschütteln gesorgt. „Uns tut es nur leid, dass die Stadt keine Verantwortung übernehmen wollte und der Markt, in dem viel Herzblut steckte, abgesagt werden musste“, so Koschmann. Vor privaten Spendenzusagen hatte sich der Vereinsvorsitzende derweil kaum noch retten können: „Die Solidarität war unglaublich“, sagt er. „Knapp 50.000 Euro sind uns für die kommenden Veranstaltungen zur Finanzierung der Sicherheitsmaßnahmen von Privatleuten, Firmen und Vereinsmitgliedern zugesagt worden.“ Trotz alledem für Koschmann und seine Mitstreiter keine Lösung: „Es kann doch nicht sein, dass ein Sicherheitseinsatz mit Spenden finanziert wird – und die Stadt jede Verantwortung von sich weist.“

Vom Krisengipfel im Rathaus erhoffen sich die Vereinsaktiven an diesem Donnerstag vielleicht doch noch eine Basis zu finden, damit im nächsten Jahr nicht auch das Stadtfest im September ausfallen muss, für das allein der Sicherheitsdienst mit 8000 Euro zu Buche schlägt. Viele Overather würden sich ein Einlenken der Stadt wünschen.