Die Austrittswelle aus den beiden großen christlichen Kirchen ebbt im Südteil von Rhein-Berg nicht ab – ganz im Gegenteil.
Zahlen des Amtsgerichts BensbergAustrittswelle aus der Kirche in Rhein-Berg hält an

Den Kirchen in Rhein-Berg – hier der von beiden Konfessionen genutzte Altenberger Dom – kehren immer mehr Mitglieder den Rücken.
Copyright: Anton Luhr
Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche ist im vergangenen Jahr in Rhein-Berg erneut drastisch angestiegen. Im Südkreis, also in Bergisch Gladbach, Rösrath, Overath, Odenthal und Kürten, betrug die Zahl der Austritte bei den Katholiken im Jahr 2022 genau 2348.
Das entspricht einer Steigerung um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2021 hatte die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche nach den weiteren Angaben der Bensberger Amtsgerichtsdirektorin Johanna Saul-Krickeberg bei 1647 gelegen.
Ebenfalls verstärkt von Kirchenaustritten betroffen waren im vergangenen Jahr die Protestanten in den fünf Südkreiskommunen. Laut Amtsgericht kehrten 729 Protestanten 2022 ihrer Kirche den Rücken, 20 Prozent mehr als im Vorjahr (608 Personen).
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Die Austrittswelle aus den beiden großen christlichen Kirchen dauert seit Jahren an. Sie dürfte mit den nicht endenden Enthüllungen über Sexualverbrecher im Priesterdienst und den langjährigen Vertuschungsmanövern von Kirchenoberen zusammenhängen. 2021 war die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche im Vergleich zum Vorjahr sogar um 118 Prozent gestiegen und hatte damit fast doppelt so hoch gelegen wie die Steigerung im Bundesdurchschnitt.
Und noch eine Vergleichszahl: 2009 hatten sich lediglich 487 Katholiken und 253 Protestanten von ihrer Kirche verabschiedet.