Nach drei Fällen in Rhein-BergCorona-Hotline auch am Wochenende erreichbar

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Corona dpa

Ein Techniker montiert neues Desinfektionsmittel am Spender.

Leichlingen – Wegen der großen Zahl besorgter Anrufer besetzt das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung sein Bürgertelefon zur Corona-Epidemie auch am Wochenende zwischen 10 und 16 Uhr. Das wurde am Freitag entschieden. Allein am Donnerstag wurden rund 300 Anfragen zu Hygienemaßnahmen und Infektionsgefahren entgegengenommen. Die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land hat unterdessen am Freitag wegen der Gefahr, dass sich der Coronavirus im Rheinisch-Bergischen Kreis weiter ausbreiten könnte, eine weitere Veranstaltung abgesagt: Die Lossprechungsfeier des Kraftfahrzeug-Handwerks, die am kommenden Freitag in Bergisch Gladbach geplant war, fällt aus. Auch diese 130 neuen Gesellen aus Leverkusen, Rhein-Berg und Oberberg bekommen ihre Zeugnisse und Urkunden nur mit der Post geschickt. Vorher hatten auch die Metall- und Elektro-Innungen ihre Feiern bereits abgesagt.

Der Coronavirus, an dem kreisweit (Stand Freitag) drei Patienten nachweislich erkrankt sind und das zur Schließung der Realschule in Bensberg geführt hat, beeinflusst also immer mehr Lebensbereiche in der Region. Momentan stehen in der GL-Region wie berichtet mehr als 600 Menschen unter häuslicher Quarantäne. Bislang werden Veranstaltungen im Kreis durch Behörden nicht generell abgesagt. An diesem Wochenende finden in Burscheid und Leichlingen beispielsweise die Feier zur Ehrung der Bürger des Jahres, ein Parteitag, die stadtweite Müllsammelaktion, der Archivtag und Konzerte statt.

Risiko muss abgewogen werden

Zur Frage des Risikos von öffentlichen und privaten Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammenkommen, gibt der Krisenstab Ratschläge. Die Entscheidung darüber liege im Ermessen des Veranstalters, der eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen und abwägen müsse. Das Gesundheitsamt des Kreises empfiehlt, sich in Zweifelsfällen am Leitfaden des Robert-Koch-Institutes (RKI) zu orientieren. Die Checkliste des RKI helfe, das Risiko abschätzen zu können. Kriterien sind etwa Größe, Herkunft, Alter und Gesundheitszustand des Teilnehmerkreises, die Art und der Ort der Veranstaltung im Freien oder in geschlossenen Räumen.

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„Wenn viele Besucherinnen und Besucher aus einem bekannten Risikogebiet oder einer Region mit gehäuftem Auftreten von Corona-Fällen kommen, ist die Ansteckungsgefahr natürlich größer“, erläutert das Gesundheitsamt: „Auch gilt es zu bedenken, ob Menschen zugegen sein werden, die schon älter, chronisch erkrankt sind oder an Atemwegsproblemen leiden.“ Zudem müsse auf ausreichende Möglichkeiten zur Handhygiene geachtet werden. Sinnvoll sei es auch, die Teilnehmenden zu registrieren, um sie im Nachhinein ansprechen zu können, falls eine Erkrankung bekannt wird. Offene Fragen zum Umgang mit Veranstaltungen können mit dem Gesundheitsamt auch unter Tel 02202 / 13 22 13 geklärt werden.

Das Bürgertelefon des Kreises zum Coronavirus ist Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr und Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr unter Tel  02202 / 13 13 13 erreichbar.

www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risiko_Grossveranstaltungen

www.rbk-direkt.de/informationen-zum-coronavirus.aspx

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