Gastzahlen, PersonalSo steht es um das Gastgewerbe in Rhein-Berg

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Symbolbild.

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Rhein-Berg – Die Zahl der Reisenden, die ihren Urlaub im Rheinisch-Bergischen Kreis verbringen, steigt. Rund 197.000 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland sind im ersten Halbjahr dieses Jahres nach Angaben des Statistischen Landesamtes gezählt worden. Das seien mehr als doppelt so viele wie im ersten Halbjahr 2021.

Als „Tourismus-Bremse“ habe im vergangenen Jahr zum Teil noch ein Beherbergungsverbot bei Privatreisen gewirkt. Darauf macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten aufmerksam. „Für das Hotel- und Gaststättengewerbe – vor allem auch für die Beschäftigten – ist es eine gute Nachricht, dass mehr Urlauber und Geschäftsreisende in den Rheinisch-Bergischen Kreis kommen“, sagt Manja Wiesner, Geschäftsführerin der NGG-Region Köln.

Personalmangel auch in Rhein-Berg

Zwar kehre nach zweieinhalb Jahren Pandemie die Branche langsam auf das alte Niveau zurück, doch von „Normalität“ seien viele Hotels, Pensionen und Restaurants aber noch weit entfernt. Eine entscheidender Grund dafür sei der Personalmangel. Den Unternehmen gelinge es kaum, genug Fachkräfte für die wachsende Arbeit zu finden, teilt die Gewerkschaft mit.

Viele Branchen leiden derzeit unter dem Mangel an Fachleuten. Im Gastgewerbe falle die Suche nach qualifizierten Kräften besonders schwer, so die NGG. Das liege vor allem an den Arbeitsbedingungen, erklärt Manja Wiesner. So klagen im aktuellen Ausbildungsreport des DGB NRW 80 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 60 Prozent der Azubis in der Küche, regelmäßig Überstunden machen zu müssen. Laut Wiesner ein „Spitzenwert“.

Rhein-Berg: Arbeit auf Abruf im Gastgewerbe

Eine zusätzliche Belastung ist nach Ansicht der Gewerkschaft für die Beschäftigten das Arbeiten auf Abruf, zum Beispiel, wenn sich das Wetter ändert oder Kollegen durch Krankheit plötzlich ausfallen. Rund 3600 Frauen und Männer arbeiten nach den Zahlen der Agentur für Arbeit im Rheinisch-Bergischen Kreis im Gastgewerbe. Davon sei ein Großteil von der „Arbeit auf Abruf“ betroffen, schätzt Manja Wiesner. „So kann aber niemand seinen Alltag planen – schon gar nicht, wer Kinder hat“, kritisiert sie. Um Arbeitszeit und Dienstplanung fair zu regeln, sollten sich die Betriebe zu tariflichen Standards bekennen.

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In einem entscheidenden Punkt sei das Gastgewerbe als Arbeitgeber laut NGG attraktiver geworden: Die Löhne in der Branche sind nach dem aktuellen Tarifvertrag für Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr um bis zu 28 Prozent gestiegen.

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