RuhestandLeiter des Vitalbads Burscheid hört nach 33 Jahren auf

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Achim Borgmann (rechts) und sein Stellvertreter und Nachfolger Karsten Baumann.

Achim Borgmann (rechts) und sein Stellvertreter und Nachfolger Karsten Baumann.

Burscheid – „Es fängt beim Föhn an und reicht bis zum Parkplatz.“ Der Satz sagt eine Menge über die Arbeitseinstellung von Achim Borgmann, sie ist ganzheitlich. Und nach 33 Jahren wird er sich nun umstellen müssen, wenn er sich nicht wie in den vergangenen Tagen um die Steuerung von 50 Duschen kümmern muss, um die Temperatur oder die Wasserqualität. 

Gereinigt und saniert

Derzeit wird das Vitalbad gereinigt und saniert. Am zweiten Weihnachtstag soll es wieder eröffnen. Dann hat Borgmann Resturlaub und ab 2020 ist er im Ruhestand.

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Doch der Badbetriebsleiter, der von seinem Stellvertreter Karsten Baum abgelöst wird, dürfte der Bäderbetriebsgesellschaft Burscheid weiterhin beratend zur Verfügung stehen, denn er bleibt in seiner Wohnung, die zum Bad gehört, wohnen. Christian Meuthen, Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft, betonte, dass Borgmann nach 33 Jahren, das Vitalbad mit jeder Fuge kenne. „Er hat eine Menge bewirkt und war als Vorgesetzter von allen respektiert und anerkannt“, sagte Meuthen.

Großvater war Kurdirektor

Der Beruf liege im ein bisschen im Blut, verriet der gebürtige Kölner. Denn bereits sein Großvater war Kurdirektor in Bad Driburg im Osten Nordrhein-Westfalens. Borgmann brachte die Textilsauna nach Burscheid und das fand bundesweit viele Nacheiferer. Mit immer neuen Konzepte hielt er das Vitalbad attraktiv und konkurrenzfähig.

Tiefenentspannt wirkt der Mann mit der markanten Brille. Aber auf die häufig geäußerte Kritik, das Burscheider Vitalbad sei nicht familienfreundlich, reagiert er dann doch etwas emotionaler. „Das ist Jammern auf hohem Niveau“, ist er überzeugt. Auf Fachkongressen außerhalb staune man, wie es die Burscheider schaffen, für 6,80 Euro eine Tageskarte anzubieten mit Leistungen vom Solebecken bis zur Massagedüse. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt und Zählungen ergaben, dass sonntags bis zu 110 Kinder kämen. 230 000 zahlende Kunden waren es in diesem Jahr, dazu kommt das Schulschwimmen. Die Kinder- und Jugendlichen könne nach Einschätzung Borgmanns in Burscheid durchschnittlich gut schwimmen. Anders sehe es in mancher Großstadt aus, in der die Zahl der Nichtschwimmer steigt.

Schwimmunterricht gegeben

Auch Schwimmlehrer war Borgmann, seine ersten Schüler kommen mittlerweile mit den eigenen Kindern. „Babyschwimmen ist derzeit sehr beliebt. Das ist unsere Zukunft“, sagt er. Und wegen des warmen Wassers, dem Außenbecken und dem schönen Ausblick ins Bergische kommen viele ältere Stammkunden, die 50 Kilometer und mehr dafür zurücklegen. „Die treffen sich hier zur Aquagymnastik, feiern anschließend zum Beispiel ihr neues Auto beim Essen in der Cafeteria oder genießen es einfach, Bekannte zu sehen.“ Dem Bad wird er als direkter Nachbar erhalten bleiben. Und dass er seinen Tag früh mit Sauna und Schwimmen beginnt, auch das dürfte er beibehalten.

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