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WeihnachtenWas sind Ihre schönsten Erinnerungen?

4 min
Ein kleiner Junge wird von seiner Mutter auf dem Arm getragen und bewundert das Lametta am Weihnachtsbaum.

Weihnachten 1965 bei der Familie Rausch: Der einjährige Thomas auf dem Arm seiner Mutter am Weihnachtsbaum.

Redaktionsmitglieder erzählen von besonderen Festerlebnissen in der Kindheit. Die Leser werden aufgerufen eigene Erinnerungen zu teilen.

Was sind Ihre schönsten Weihnachtserinnerungen aus Kindertagen? Mitglieder der Redaktion haben in alten Fotoalben geblättert und ihre Erinnerungen aufgeschrieben. Schreiben sie auch uns, an welche besonderen Momente vom Fest der Liebe Sie sich erinnern (siehe „Leseraufruf“)

„Ausnahmezustand“ aus der Kindheit von Redakteur Thomas Rausch

Drei Kinder stehen vor einem Weihnachtsbaum mit viel Lametta.

Weihnachten 1965 bei der Familie Rausch: Thomas (l.) mit seinen beiden größeren Brüdern vor dem Weinachtsbaum

„An Heiligabend herrschte bei uns Ausnahmezustand“, erinnert sich Thomas Rausch: Das Wohnzimmer war zugesperrt. Meine Brüder und ich sollten den Baum erst bei der Bescherung sehen. Folglich drängte sich die sechsköpfige Familie mit Eltern, drei Kindern und Oma zum Mittagessen in der Küche, es war ein Tag wie kein anderer. Nach der Kinderweihnacht in der Kirche ging es endlich los: Eine Klingel lud zur Bescherung. Ein großartiger Moment, und ich war wirklich aus dem Häuschen, das Warten hatte sich gelohnt. Die Augenblicke waren für mich ein großer Genuss. Im Mittelpunkt standen wir Kinder und das Erleben im Kreis der Familie.

Mit Vollgas zum Baum – Wie Redakteurin Janina Rossignol Weihnachten erlebte

Zwei Mädchen und ein Junge stehen vor einem Weihnachtsbaum. Die Mädchen tragen Prinzessinnenkostüme und der Junge ein Cowboy-Kostüm.

Im Prinzessinnenfieber waren Redakteurin Janina Rossignol (rechts außen) und ihre kleine Schwester. Für den Cousin waren es die Cowboys.

Im südbadischen Willstätt mussten sich die Kinder der Familie Rossignol bis nach dem Essen mit der Bescherung gedulden. Entsprechend schnell waren Janina (rechts außen) ihre Schwester Salomé und ihr Cousin Mathieu „satt“. Nach einer weiteren Geduldsprobe im Kinderzimmer klingelte dann ein Glöckchen, was bedeutete: Das Christkind war da! Mit Blitzgeschwindigkeit wurde auf den Christbaum zugerast, wobei man sich so manchen blauen Fleck geholt hat. Aber die haben sich gelohnt. Unterm Baum wartete nämlich die neue Prinzessinnenkollektion. Die Cowboy-Pistole hat trotzdem für Neid gesorgt.

Redaktionsleiter Guido Wagner als Nikolaus mit Wattebart am Keyboard

Ein Jugendlicher sitzt verkleidet als Nikolaus am Keyboard.

Als Nikolaus hat sich der 15-jährige Guido Wagner zu Weihnachten verkleidet und für seine Familie musiziert.

Wenn bei Wagners in Rösrath-Hoffnungsthal früher die Bescherung anstand, dann verkleideten sich die beiden ältesten der fünf Kinder meist als Nikolaus und Knecht Ruprecht, um die anderen zu beschenken. Und anschließend wurde musiziert. Gut in Erinnerung ist Nikolaus Guido (hier mit 15) noch sein erstes Keyboard. Sogar Rhythmus zauberte das Gerät unter „Stille Nacht“ und „Kling Glöckchen“. Bevor er mit der Schülerband „Postfach“ auf der Bühne stand, übte er sich in Weihnachtsliedern. Einziges Problem: Der aus Watte zusammengeklebte Bart eignete sich so gar nicht zum Singen . . .

Volontär Oliver Wahl und der Weihnachtsschock

Ein kleiner Junge mit einer Nikolausmütze auf dem Kopf grinst in die Kamera.

Volontär Oliver Wahl im Alter von etwa zwei oder drei Jahren mit viel Aufregung an Heiligabend.

„Ich war vielleicht drei Jahre alt, als es an unserer Tür bimmelte“, berichtet Oliver Wahl. Ein großer Mann mit rotem Gewand und Rauschebart stand vor der Tür. Beim Anblick des Fremden, auf dessen Schoß ich zu meinem Graus sitzen sollte, ergriff ich die Flucht und versteckte mich unter dem Esstisch. Kein Flehen und Betteln holten mich dort hervor. Bis der Fremde Gewand und Bart ablegte und ein Familienfreund zum Vorschein kam. Mein Interesse, vor allem an den Geschenken, stieg. Da krabbelte ich hervor und das Fest war gerettet.

Der doppelte Trettraktor bei der Bescherung von Claus Boelen-Theile

Zwei Jungs auf Tretrollern vor einem Weihnachtsbaum.

Claus Boelen-Theile (r.) und sein Zwillingsbruder auf Tretrollern.

Weihnachten 1967 bei Familie Boelen-Theile in Rösrath. Der kleine Claus (rechts, mit seinem Zwillingsbruder) war damals 16 Monate alt und schaute neugierig in die Welt. Bei der Bescherung an Heiligabend war die Überraschung groß: Ein Trettraktor lag als Weihnachtsgeschenk unterm Christbaum. Zwischen Sofa und Wohnzimmerschrank wurden sofort die ersten Rollversuche unternommen, es folgten „Ausflüge“ in den Garten. Es war damals eine heile Welt mit großer Geborgenheit in der Familie, zu der auch die im Haus wohnende Großmutter zählte. Deshalb gab es immer zwei Bescherungen.

Die Modelleisenbahn war Claudia Thelen noch im Studium sehr „nützlich“

Ein Mädchen sitzt auf einem Teppichboden und schaut auf Schiene einer Modelleisenbahn.

Eine Modelleisenbahn hat Sekretärin Claudia Thelen zu Weihnachten bekommen.

Dass Weihnachtsüberraschungen auch schief gehen können, hat die kleine Claudia Thelen früh erfahren. Mama und Papa dachten, mit einer Modelleisenbahn hauen sie ihre Tochter aus den Socken. Die fand Spielzeug-Pferde aber cooler. Ein paar Alibi-Runden wurden mit der Lok trotzdem gedreht, dem weihnachtlichen Familienfrieden zuliebe. Im Studium dann erwies sich die Bahn als nützlich. Wie bei den meisten Studierenden war das Geld manchmal rar und ihr Zug 1000 Mark wert. So wurde er getauscht, gegen einmalige Uni-Erlebnisse.

Ein Gefühl von Wärme am Weihnachtsfest bei Redakteurin Uta Böker

Ein Mädchen steht grinsend vor einem Tisch auf dem Backutensilien und Mehl liegen.

Bei Redakteurin Uta Böker zu Hause wurde früher zusammen mit dem Bruder und der Mutter gebacken.

„Allein beim Anblick des Fotos steigt mir sofort der Duft von frisch gebackenen Plätzchen in die Nase“, erinnert sich Uta Böker. Ich bin wieder mittendrin in unserer Küche in Koblenz – mit meinem Bruder und unserer Mutter beim Plätzchenbacken. Das Gefühl von Wärme steigt auf. Solche Rituale aus der Kindheit versetzen mich in Weihnachtsstimmung. In unserer Familie werden sie in großer Runde immer noch hochgehalten. Das alte Rezept meiner Mutter gibt es noch. Sie bewahrte es handgeschrieben in ihrem Kochbuch auf.


Leseraufruf

Welche Erinnerungen verknüpfen Sie mit der Weihnachtszeit? Ob es ums Backen, Rodeln, um ungeliebte Präsente oder Ihre Liebsten geht, wir suchen Lesererinnerungen rund um die Festtage. Senden Sie Ihre Geschichte mit Bild und bis zum 30. Dezember per E-Mail an redaktion.rhein-berg@ksta-kr.de. Die schönsten Geschichten werden mit den anderen Lesern geteilt und auf einer Sonderseite abgedruckt. Schöne Festtage wünscht Ihnen Ihre Redaktion.