Bergheim beliebter DrehortDer „Tatort“ auf Gut Asperschlag
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Auf Gut Asperschlag und seiner markante Zufahrtsbrücke spielen die „Tatort“-Szenen um den Mord am Ehemann von Stella Lembeck (Lina Beckmann).
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Bergheim-Niederaussem – Dreimal kräftig in die Pedale getreten, und schon ist Kommissar Thiel mit dem Fahrrad von Münster an die Erft geradelt. Dort gilt es, einen Mord aufzuklären, der auf dem Gut Asperschlag zwischen Oberaußem und Büsdorf geschehen war.
Das heißt, verortet ist das Kriminaldelikt der jüngsten Tatortfolge laut Drehbuch und Filmtitel („Das Wunder von Wolbeck“) im Münsterländischen. Gedreht wurden viele Szenen jedoch in Bergheim. Hatte manch einer bei dem versteckt gelegenen ehemaligen Rittergut Asperschlag den Zusammenhang noch nicht gleich hergestellt, so waren die Drehorte in Niederaußem und Rheidt-Hüchelhoven schnell identifiziert. Das Kraftwerk mit dem markanten BoA-Block im Hintergrund, als Axel Prahl (Kommissar Thiel) auf der Dormagener Straße Pommes isst, und die Nikolaus-Adams-Straße an der Kirche für die Szenen vor und in der Dorfkneipe sind für Einheimische unverkennbar.
Das Rittergut dient häufig als Drehort für Fernsehproduktionen. Im Mai war das Filmteam zwei Wochen lang dort. „Axel Prahl ist bescheiden und aufgeschlossen“, erinnert sich Edmund Radmacher, der das Gut seit zwei Jahren besitzt und restauriert. Jan Josef Liefers, im Münster-Tatort Prahls nickliger Pathologe Professor Boerne, sei selten am Set gewesen, habe sich aber auch „ganz normal“ mit dem Gutsbesitzer unterhalten.
„Ich brauche die Einnahmen aus Filmszenen“, sagt Radmacher, der trotz Denkmalschutz keine Fördermittel bekommt. „Das Geld fließt gleich wieder in Baumaßnahmen“. Erstmals durfte das Team auch in den Räumen filmen. So kam die Eichentreppe und das holzvertäfelte Herrenzimmer zu Ehren. Zupass kommt ihm dabei, dass sein Freund als „Location Scout“ tätig ist. Der schlägt je nach Drehbuch geeignete Orte vor. „Wir brauchten einen schönen Hof mit Atmosphäre als spannendes Motiv. Und die Kneipe lag an der langen Dorfstraße neben dem hübschen Pfarrhaus und war auch von innen bestens geeignet“, zeigt Markus Zimmer die Kriterien auf. „Und das Kraftwerk stand halt da und kam dann auch mit aufs Bild“.
Georg Linzbach aus Büsdorf, hatte anderen Grund zur Freude: „Meine Kartoffeldämme waren im Fernsehen zu sehen“, hatte der Landwirt entdeckt. Ihm gehörte das Anwesen vor Radmacher. „Wir sind bald eine Filmstadt“, zeigte sich der Niederaußemer Ortsbürgermeister Rolf Kremer positiv überrascht. „Das Kraftwerk bietet eine tolle Kulisse, das findet Anklang bei den Regisseuren“, ist Kremer überzeugt.
In der Vergangenheit gab es zahlreiche Szenen aus der Region im Münster-Tatort. So fuhr schon ein Kohlenzug mit RWE-Schriftzug durchs Bild, oder ein Bus mit dem Zielschild „KE-Brüggen“. Vor einigen Jahren ermittelte das Münsteraner Duo auf einer Tankstelle in Pulheim-Stommeln. Alles in allem beste Voraussetzungen für einen „Bergheim-Tatort“.