Bei einer Razzia im Drogenmilieu hat die Polizei am Mittwoch 18 Objekte in Bergheim, Frechen, Köln, Bonn, Mönchengladbach und Dormagen durchsucht. Dabei wurden vier Haftbefehle gegen Personen im Alter zwischen 36 und 51 Jahren vollstreckt, darunter ein Haftbefehl gegen einen Mann aus Frechen.

Bei der Razzia wurden Vermögenswerte sowie zahlreiche Beweismittel gesichert, darunter eine Immobilie im Wert von etwa 400.000 Euro, fünf Autos, hochwertige Uhren, etwa 90.000 Euro Bargeld, Kokain in nicht geringer Menge sowie zahlreiche Mobiltelefone, Tablets, Computer und Speichermedien, so die Polizei.

Ermittlungen gegen die Bande laufen seit März 2022

Die Ermittler der Abteilung „OK“ (Organisierte Kriminalität) hatten die 14-köpfige Bande schon seit Mai 2022 im Visier. Die Beschuldigten sind deutsche, griechische, albanische und türkische Staatsangehörige, die verdächtigt werden, zwischen März 2021 und Mai 2025 mindestens 70 Kilogramm Kokain gewinnbringend veräußert zu haben.

Um ihre Geschäfte zu verschleiern, kommunizierten die Bandenmitglieder über die Krypto-Messengerdienste ANOM und SkyECC.

Vor einem halben Jahr konnte bereits ein erster Ermittlungserfolg erzielt werden. Beamte hatten Hinweise zu zahlreichen Straftaten in der Drogenszene, die zu mehreren Festnahmen in Essen geführt hatten. Dabei wurden 20 Kilogramm Cannabis und 160.000 Euro Bargeld sichergestellt.

Beamte einer Polizeihundertschaft unterstützen die Durchsuchungsmaßnahmen

Bei den monatelangen Ermittlungen hatten die Beamten der Kreispolizeibehörde im Rhein-Kreis Neuss mit der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) intensiv zusammengearbeitet. Die Durchsuchungen am Mittwoch waren gut vorbereitet.

Neben örtlichen Kräften der ortsansässigen Polizeibehörden unterstützen auch Beamte der Polizeihundertschaft den Einsatz. Die Ermittler hatten schon ausgestellte Haftbefehle dabei, als die Handschellen gegen die Tatverdächtigen klickten. Am Mittwoch wurde bereits mit den Vernehmungen der festgenommenen Personen begonnen. Die Auswertung von sichergestellten Datenträger wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Erst Anfang Juni hatte die Polizei in Kerpen ein großes Drogenlabor entdeckt. In einem verlassenen Haus im Umsiedlungsort Kerpen-Manheim alt hatte die Kripo ein riesiges Labor zur Herstellung von Amphetamin aufgedeckt.