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Bouleverein mit Tradition„Schweinchenjäger“ aus Bergheim feiern 20-jähriges Bestehen

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Auf dem Gruppenbild sind die Herren des Vereins zu sehen. Auf der Bahn vor ihnen haben sie Boulekugeln gelegt, die die Zahl 20 formen.

Seit 20 Jahren treffen sich die Schweinchenjäger zum Boulespiel auf der Bahn an der Petunienstraße.

Der Bouleclub „Schweinchenjäger 05“ spielt seit 20 Jahren auf der Bahn am Petunienweg. Sie treffen sich jeden Dienstag für das schöne Spiel.

Das Ziel ist, die eigene Kugel möglichst nah an eine kleine Zielkugel, das „Schweinchen“, heranzubringen. Probleme dabei: Die Bahn ist nicht ganz eben, und die Konkurrenz verfolgt dasselbe Ziel. Seit 2005 treffen sich die „Schweinchenjäger 05“ auf der Bahn am Petunienweg. Jetzt feierte das Freizeit-Clübchen sein 20-Jähriges.

Bevor, immer dienstags um drei, die Kugeln fliegen, wird es erst mal gemütlich. Auf den Tischen der beiden Sitzgruppen werden Tupperdosen mit Kuchen und Obst geöffnet und herumgereicht, dazu gibt es ein Gläschen Rosé und ein Schwätzchen. Die zwölf nicht mehr ganz jungen Boulespieler haben es nicht eilig. Das ändert sich auch zu Spielbeginn nicht.

Der Bouleclub „Schweinchenjäger 05“ spielt seit 20 Jahren am Petunienweg

Manfred „Manni“ Bugge, Chef der Schweinchenjäger, die zum 1. FC Quadrath-Ichendorf gehören, verteilt gut gemischte Spielkarten. Danach bildet sich eine rote und eine schwarze Mannschaft. Teamchefs, die auch im Zweifel die Ergebnisse aushandeln, sind für den Spieltag vereinbarungsgemäß das rote und das schwarze Ass.

Dann wird das Schweinchen ausgeworfen und die beiden Asse beginnen, abwechselnd gefolgt von ihren Mitspielenden, rot mit hellsilbernen, schwarz mit dunkelsilbernen Kugeln. Jeder Spieler hat zwei Würfe. „Deine Kugel verhungert. Die muss noch ein Frikadellchen essen“, frotzelt einer. „Wer hat denn hier wieder so schlecht gekehrt“ rechtfertigt sich lachend der Gescholtene. Die Kugeln sollen möglichst nah an das Schweinchen rollen und die der gegnerischen Kugeln wegkatapultiert werden.

Das ist das Schöne am Boule

Am Schluss gibt es Punkte: drei Punkte für die Mannschaft, die eine Kugel am nächsten zum Schweinchen bringen konnte, zwei für die zweitbeste und einen für die drittbeste Kugel. Einen Extrapunkt gibt es, wenn das Schweinchen ohne Umwege getroffen wird. „Das Schöne am Boule ist, dass man das auch noch spielen kann, wenn man nicht mehr so fit ist“, sagt Günter Stern, mit 87 Jahren der Älteste im Club. Ein Satz geht über zehn Spiele und dauert eine knappe Stunde. Zwei Spiele werden jeden Dienstag ausgetragen. Bugge notiert alle Platzierungen, und am Ende der Saison gibt es Wanderpokale für die übers Jahr besten Boule-Spieler.

Gefunden hat sich die muntere Truppe vor 20 Jahren als „frischverrentete Bürger“, wie Norbert Koehler erinnert. Nach einer Zeit auf einer Boulebahn am Fuchsweg, die stark überwuchert war, zogen sie bald an den Petunienweg um. Dort haben auch die Anwohnenden einen wachsamen Blick auf die Anlage und pflegen mit den Boulespielenden – es gibt noch ein weiteres Freizeitclübchen auf der Bahn – den kleinen, mit hohen, schattenspendenden Bäumen bestandenen Park.

Die Saison geht vom Frühjahr bis zum Herbst. Bei Dauerregen – kleine Schauern können die Mannen nicht schrecken – und gelegentlich im Winter spielen die Schweinchenjäger unterm Dach am Vereinsheim des FC, statt der Kugeln kommen dann Sandsäckchen zum Einsatz. „Der Dienstagnachmittag ist ein fester Termin in unseren Kalendern. Da fehlt man nur, wenn man krank oder im Urlaub ist“, sagt Stern.

Zum Jubiläum trafen sich die Boulespieler mit ihren Ehepartnerinnen im FC-Vereinsheim zu einer Feier.