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RemigiusschuleStreit gab es nur vor der Versammlung im Bergheimer Pfarrheim

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Teilnehmer einer Bürgerversammlung stimmen per Handzeichen ab.

Mit großer Mehrheit sprachen sich die Anwesenden für die Erhaltung der Remigiusschule aus. 

Im Vorfeld hatte es einige Aufregung gegeben: Eine Initiative hatte die Wahlkreiskandidaten eingeladen, aber nicht alle waren gekommen.

Petra Eßer (SPD) und Uwe Ulbrich (Grüne) hatten der Initiative „Die Schule bleibt im Dorf“ abgesagt, sie lehnten ein Gespräch mit der AfD ab, gegen die man auf Bundesebene ein Verbotsverfahren anstrebe. Auch die eingeladene Linkspartei sowie die Partei „Die Liebe“ waren nicht auf dem Podium vertreten.

So kam nur eine kleine Runde zustande: Achim Brauer (Mehr Demokratie wagen, MDW), Friedhelm Hennemann (FDP), Hermann-Josef Falterbaum (CDU) und Bettina Federlein (AfD) äußerten sich zum Hauptthema Remigius-Grundschule, zur Grubenrandstraße, zu geplanten Neubaugebieten und Spielmöglichkeiten.

Bergheim: Die Remigiusschule gibt es schon seit fast 100 Jahren

1928 war die Remigiusschule erbaut worden, heute ist sie in einem baulich fragwürdigen Zustand. Kai Faßbender von der Initiative „Die Schule bleibt im Dorf“ erläuterte, wo die Probleme liegen: Die Klassenräume seien mit 54 m2 zu klein, heutige Standards sehen 60-70 m2 vor. Trotz Renovierung bleibe es ein altes Gebäude.

Die städtische Planung sieht vor, eine neue dreizügige Grundschule an der Albrecht-Dürer-Allee zu errichten, außerdem soll die Albert-Schweitzer-Schule um einen Zug erweitert werden. Das würde allerdings das Ende der Remigiusschule bedeuten, so jedenfalls die Meinung der großen Mehrheit der anwesenden Bergheimer Bürger. Damit gäbe es im Bergheimerdorf keine Grundschule mehr, die Schülerinnen und Schüler hätten deutlich weitere Wege zu gehen.

Brauer: „Die Menschen vor Ort wissen am besten, was gut ist!“ Er sieht die Heerstraße als möglichen neuen Standort. Hennemann hält den Standort Albrecht-Dürer-Allee für falsch. Falterbaum kann sich das Baugebiet hinter der Parksauna als Alternative vorstellen. Federlein plädiert für eine Erhaltung der Remigiusschule, auf jeden Fall aber für ein Angebot im Bergheimerdorf. Mehrere Gesprächsteilnehmer brachten das alte Polizeigebäude ins Gespräch.

Hennemann problematisierte die öffentliche Förderung solcher Projekte: „Für Sanierung gibt es keine Förderung, beim geplanten Neubau an der Albrecht-Dürer-Allee werden 84 Millionen Euro bezuschusst, aber wer zahlt die Differenz zu den Gesamtkosten in Höhe von 120 Millionen Euro?“ Die Haltung der Bürgerinnen und Bürger war deutlich: Eine klare Mehrheit sprach sich für die Erhaltung der Remigiusschule aus. Wenn das nicht realisierbar ist, solle eine Grundschule im Bergheimerdorf angeboten werden.

Die Auseinandersetzung im Pfarrheim von St. Remigius blieb sachlich

Ähnliche Mehrheitsverhältnisse gab es für die Grubenrandstraße, die das Bergheimerdorf vom Durchgangsverkehr aus Paffendorf/Oberaußem entlasten soll. Die Veranstalter hatten durch klare Gesprächsregeln versucht, das im Vorfeld befürchtete Aggressionslevel niedrig zu halten: enge Begrenzung der Redezeit, keine allgemeinpolitischen Äußerungen, kein Wahlkampf. Die Auseinandersetzung blieb sachlich – das Thema barg geringes Potenzial in sich, um zu polarisieren.