Ehrung in der HeimatBergheimer U-17-Weltmeister trägt sich ins goldene Buch ein

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Ein junger Mann schreibt in ein großes Buch hinter ihm stehen seine Familie und ein Bürgermeister.

U17-Fußballweltmeister Fayssal Harchaoui aus Ahe trägt sich ins goldene Buch der Stadt Bergheim ein. Von links: Fayssals Schwestern Nissrine und Iman, Bürgermeister Volker Mießeler, Fayssal Harchaoui und seine Eltern Ourda und Mohamed.

Fayssal Harchoui aus Ahe wurde U17-Weltmeister und durfte sich, wie schon Lukas Podolski, ins goldene Buch der Stadt Bergheim eintragen.

Einträge in das goldene Buch einer Stadt sind immer etwas Besonderes. Die Unterschrift, die Fayssal Harchaoui am Freitagnachmittag in das Bergheimer Exemplar gesetzt hat, ist nach Angaben von Bürgermeister Volker Mießeler sogar noch etwas besonderer als andere.

„Er ist der Erste, der Europa- und Weltmeister zugleich ist, und er ist der Jüngste überhaupt, der sich in unser goldenes Buch einträgt“, sagte Mießeler, der sich für den Anlass eigens die schwere Amtskette umgehängt hatte.

Im Finale einen Elfmeter verwandelt

Im Sommer des vorigen Jahres war der inzwischen 18-Jährige, der bei seiner Familie im Stadtteil Ahe lebt, mit der U17-Fußballnationalmannschaft in Budapest Europameister geworden, Anfang Dezember dann gewann die Mannschaft in Indonesien sogar den Weltmeistertitel. Im Finale gegen Frankreich verwandelte Harchaoui einen wichtigen Elfmeter.

Was ihm in dem Moment, als er auf den Ball zulief, durch den Kopf gegangen sei, wollte Mießeler wissen. „Das waren so viele Gedanken, dass ich mich gar nicht erinnern kann“, sagte Fayssal Harchaoui. „Aber wenn man mit 100 Prozent Vertrauen da reingeht, kann eigentlich nichts schiefgehen.“ Und noch etwas sei wichtig gewesen: „Zum Glück hat man uns erst nachher gesagt, dass beim Finale Millionen zugeschaut haben.“

Einer der Zuschauer war Mießeler. „Ich bin ganz nah ran an den Fernseher, als unsere Nummer 6 zum Punkt gegangen ist“, bekannte er. Er habe wie wohl alle Bergheimer mitgefiebert – und dann gejubelt, als der Ball im Netz war und das Spiel schließlich siegreich zu Ende gegangen sei.

Begleitet wurde Fayssal von seiner Familie, aber auch von früheren Wegbegleitern wie seinen ersten Trainern Robert Konrath und Helmut Hoffmann, die Fayssal bei der SG Ahe das Kicken beibrachten, erst in der Turnhalle der Grundschule, später auf dem Aschenplatz im Ort. „Er war sehr aufmerksam, talentiert und diszipliniert und konnte als Jüngster durch seine große Motivation schnell zu den Älteren aufschließen“, sagte Konrath.

Im Sommer am liebsten zu den Profis des 1. FC Köln

Harchaoui ist auch in Bergheim zur Schule gegangen und macht derzeit sein Fachabitur in Köln. Aktuell gehört der defensive Mittelfeldspieler zur U19 des 1. FC Köln. Noch bremst ihn eine Schulterverletzung aus, die er sich bei der Weltmeisterschaft in Indonesien zugezogen hat.

Wann er bei den Profis spielen wird? „Ich will schnell wieder fit werden und hoffe, schon im Sommer oben mitspielen zu dürfen“, sagte Harchaoui. Winfried Kösters, Ortsbürgermeister von Ahe, konnte ihn als Kampagnengesicht für den Bau eines Kunstrasenplatzes gewinnen – als Beispiel für gelingende Integration.

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