Saufgelage und DrogenexzesseBergheimer reagiert auf Vermüllung der Grünen Lunge

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Peter Wittig sammelt regelmäßig den Müll in der Grünen Lunge. Diesmal hat er eine Aktion daraus gemacht.

Peter Wittig sammelt regelmäßig den Müll in der Grünen Lunge. Diesmal hat er eine Aktion daraus gemacht.

Bergheim – Dieses Mal war es zu viel, sagt Peter Wittig. Zwölf Flaschen Wodka zählte der Bergheimer am vergangenen Samstag auf der Grünfläche der Grünen Lunge, dazu noch jede Menge anderen Abfall. „Die ganze Wiese war voll mit Flaschen und Bechern.“ So viel, dass Wittig damit mehrere Tüten füllen konnte. Die hat er dann in der Grünen Lunge aufgehängt, „um darauf aufmerksam zu machen.“ Dazu hat er die leeren Flaschen auf Stöcken in die Erde gesteckt – ein bizarres Kunstwerk.

Immer wieder hinterließen Jugendliche und junge Erwachsene ihren Müll im Park hinter dem Amtsgericht, meistens am Wochenende, klagt Wittig. Und schon seit geraumer Zeit räumt er, Mitglied des BUND, hinter ihnen her. Wittig hat auch eine Spritze gefunden, ein Hinweise auf den Konsum von Drogen.

Bergheim: Stadt hatte Bürger gerade zur Grünen Lunge befragt

Peter Hirseler, Fraktionsvorsitzender der Grünen, schreibt, Anwohner hätten ihm berichtet, dass es am Samstag direkt weitergegangen sei mit der Party in der Grünen Lunge, dieses Mal an anderer Stelle. „Gerade erst hat die Stadtverwaltung Bürger in der Grünen Lunge im Rahmen der Bürgermitwirkung zu ihren Wünschen befragt, wie die Grüne Lunge aufgewertet werden kann“, schreibt Hirseler. Und nur fünf Tage später biete sich erneut ein verheerendes Bild.

Die Grünen wollen, dass der Ordnungsdienst der Stadt sich mehr um das Problem kümmert. Man müsse erkennen, um welchen Personenkreis es sich handele. Außerdem wollen die Grünen als einen ersten Schritt große Mülleimer in dem Areal aufgestellt wissen.

Bergheim: So reagieren Ordnungsamt und Polizei

Der städtische Ordnungsdienst kontrolliert laut Verwaltung zwei- bis dreimal am Tag in der Grünen Lunge, auch abends. Am vergangenen Freitag, 9. Oktober, habe man zuerst nachmittags kontrolliert. „Zu diesem Zeitpunkt war alles in einem sauberen Zustand.“ Gegen 22.30 Uhr sei man dann noch mal dort vorbeigegangen und habe den Müll entdeckt. Die dafür Verantwortlichen seien aber bereits weg gewesen.

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Auch die Polizei kontrolliere dort, versichert die Verwaltung. Mehrfach sei dort Alkohol von den Beamten sichergestellt worden. In der Regel erfolgten in solchen Fällen Platzverweise, möglicherweise auch Bußgeldverfahren. Das Drogenproblem liege in der Verantwortung der Polizei.

„Ein Problem in diesem Bereich sind die weitläufigen Fluchtmöglichkeiten“, beschreibt die Verwaltung. Bei Lärm und Auffälligkeiten sollen Bürgerinnen und Bürger die 110 wählen. Inzwischen hätten die Stadtwerke den Müll weggeräumt, sagt Wittig.

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