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Für die TafelPraxis in Brühl spendet mit gesammeltem Zahngold 12.000 Euro

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Zahnarzt Benjamin Engelke mit entnommenen Zahngold in der Hand.

Zahnarzt Benjamin Engelke sammelte in seiner Brühler Praxis gespendetes Zahngold und übergab den Erlös nun an die Brühler Tafel.

Mehrere Jahre konnten Patienten ihr entnommenes Zahngold spenden. Nun hat Dr. Benjamin Engelke eine Organisation gefunden.

Mit dem Erfolg seiner Initiative hat Dr. Benjamin Engelke erst sich selbst und schließlich andere überrascht. Einige Jahre bot der Fachzahnarzt für Oralchirurgie seinen Patienten an, entnommenes Zahngold für einen guten Zweck zu spenden. Viele machten mit, verzichten auf die Mitnahme von Füllungen und Zahnersatz aus dem Edelmetall und füllten so nach und nach die Sammelbox der Praxis.

Seit einigen Tagen ist nun klar, was bei der Aktion herumgekommen ist: Mehr als 11.900 Euro hat die Goldscheideanstalt für das eingesandte Zahngold auf das Praxiskonto des Zahnmediziners überwiesen. Dort soll es aber nicht bleiben. „Es war von Anfang an klar, dass das Geld einer karitativen Einrichtung zu Gute kommen soll“, sagt Engelke, der an der Brühler Uhlstraße seine Praxis betreibt.

Dr. Engelke suchte gezielt lokale Organisation

Inzwischen ist der Adressat gefunden: Die Brühler Tafel, die Menschen aus weniger betuchten Haushalten mit Lebensmitteln versorgt, soll das Geld erhalten. „Mir war es wichtig, eine lokal tätige Organisation zu unterstützen“, erklärt der Zahnarzt. Er sei davon überzeugt, dass die Spende damit jenen Menschen zu Gute komme, die Unterstützung am Nötigsten hätten.

Wichtig sei ihm zudem, dass seine Patienten wüssten, wo ihre Spende lande. Letztlich gebühre schließlich nicht ihm der Dank, sondern jenen Frauen und Männern, die darauf verzichtet hätten, ihr Zahngold selbst zu Geld zu machen. Dr. Matthias Petran, der Vorsitzende des für den Betrieb der Tafel verantwortlichen Vereins, erfuhr per E-Mail von seinem Glück. „Das freut uns ungemein“, sagt er. So eine Spende sei alles andere als alltäglich. „Ich kann sogar sagen: ein so gewaltiger Betrag aus einer privaten Quelle ist einzigartig“, macht Petran deutlich.

Kosten der Brühler Tafel bei rund 40.000 Euro

Gut gebrauchen können die Ehrenamtler der Tafel das Geld sowieso. Zwar erhält man die zu verteilenden Lebensmittel von Supermärkten, doch sind laufende Kosten zu stemmen, etwa für Strom und für den Unterhalt der Fahrzeugflotte. „Wir kommen auf rund 40.000 Euro im Jahr“, so Petran.

Durch den Zuzug vieler Geflüchteter aus der Ukraine hat sich die Zahl registrierter Kunden auf rund 200 verdoppelt. „Dahinter stehen aber Familien, es sind also rund 400 Personen, die sich einmal wöchentlich bei uns versorgen“, erläutert der Tafel-Vorsitzende. Ein Teil des Geldes soll daher auch den Kunden direkt zugute kommen. Dem Initiator der Spendenaktion will Petran ein Dankesschreiben zukommen lassen. Außerdem wolle er Dr. Engelke gerne einladen, sagt Petran, damit sich dieser ein Bild von der Arbeit der Tafel verschaffen könne.

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