„Durch die Tür kam die Flut ins Haus“Flut-Mahnmal in Erftstadt-Ahrem aufgestellt

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Erftstadt-Flut-Mahnmal-Ahrem

Die Skulptur soll an die Flutkatastrophe erinnern und zugleich den Zusammenhalt im Ort festigen.

Erftstadt-Ahrem – Ein Kunstwerk ganz besonderer Art bildet einen Blickfang in der Ahremer Ortsmitte. Auf einer neu gestalteten Grünfläche steht eine Skulptur, die an die Flutkatastrophe erinnert, von der auch Ahrem schwer getroffen wurde.

„Die Flut beschäftigt noch immer viele Leute, sie wollen darüber reden“, erklärt Ortsbürgermeisterin Tanja Gietzen. „Doch zugleich hat die Naturkatastrophe auch gezeigt, wie stark die Bürger zusammengehalten haben“, ergänzt sie bei der öffentlichen Präsentation der Skulptur im Beisein der zahlreichen Helfer, die das Projekt ermöglichten.

Erftstadt: Mahnmal war ein Fundstück in der Flut

Die Tür stand nach der Flut zusammen mit anderen Bauteilen und Möbeln in der Ortsmitte an einem Stand, an dem eine Art Info- und Tauschbörse der Ahremer entstanden war. Andy Jäckel und Ortsbürgermeisterin Gietzen koordinierten damals die Aktionen.

Dirk Filz, gelernter Industriemechaniker, nahm sich der Tür schließlich an und verwandelte sie mit Unterstützung von Sebastian Kläber sowie Jörg und Julian Hoffsümmer in eine grafische Übersichtstafel der von der Flut betroffenen Stadtteile. Die Flüsse sind markant eingezeichnet. Die Tür erinnert in ihrer neuen Gestalt an die Naturkatastrophe im gesamten Stadtgebiet. Demnächst wird das besondere Mahnmal auch bei Dunkelheit illuminiert.

Nach der Flut in Ahrem: Tür ist Teil der neuen Ortsmitte

„Die rostbraune Farbe der Türoberfläche aus hochwertigem Baustahl soll an das Dreckwasser des Rotbaches erinnern, und der Gabionenzaun mit den Steinen symbolisiert das Flussbett“, erläutert Filz. „Durch die Tür kam quasi die Flut ins Haus“ ergänzt er.

Die Erinnerungstafel ist zugleich Teil einer Neugestaltung der Ortsmitte. Hier „Am Hermeshof“ findet sich nun alles, was zum Verweilen einlädt: schattige Sitzgelegenheiten, Kugel- und Säuleneichen, eine Infotafel über die Sehenswürdigkeiten im Ort und die neue verglaste Bushaltestelle. Pflanzbeete wurden liebevoll hergerichtet und der Bürgersteig großzügig verbreitert. Nicht zu vergessen: zwei neue Müllkörbe sind ebenfalls aufgestellt worden. Ein Schaukasten mit Informationen über Termine im Ort wird noch aufgestellt.

Ort des Gedenkens soll gesegnet werden

Ermöglicht wurde die Neugestaltung durch den Einsatz vieler Bürger, sowie der finanziellen Unterstützung der Stadt, die 30.000 Euro Zuschuss gab. Am 15. Juli, ein Jahr nach dem Tag der Flutkatastrophe, wird Pastor Hans-Peter Kippels den Ort des Gedenkens und des Zusammenhalts segnen. Die örtlichen Vereine richten dazu ein Fest aus.

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„Mit der Türe und dem neugestalteten Platz möchte Ahrem ein starkes Zeichen in der Stadt setzen, dass auch in den kleineren Stadtteilen Gewaltiges geleistet wurde, sowohl für den Wiederaufbau, als auch für den Zusammenhalt der Menschen“, betont Ortsbürgermeisterin Gietzen.

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