„Bedeutung wird weiter steigen“Interview zu Erftstädter Pilotprojekt mit Wasserstoff

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Akram El-Bahay ist Projektmanager Energiewirtschaft bei NRW.Energy4Climate.

  • Wasserstoff wird im Energiemix immer wichtiger.
  • Das Pilotprojekt soll wichtige Erkenntnisse bringen.
  • Dazu ein Interview mit Akram El-Bahay.

Erftstadt-Friesheim – Akram El-Bahay ist Projektmanager Energiewirtschaft bei NRW.Energy4Climate, dem Nachfolger der Energie-Agentur. Ulla Jürgensonn sprach mit ihm über das Niederberger Wasserstoff-Projekt.

Herr El-Bahay, das Projekt, bei dem Wasserstoff in die Gasleitung eingespeist wird, klingt vielversprechend. Ist das längerfristig die Lösung unserer Energieprobleme? El-Bahay: Wasserstoff ist schon heute grundlegend für viele Prozesse der energieintensiven Industrie. Die Unternehmen in NRW brauchen aber größere Mengen an Wasserstoff, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die Bedeutung von Wasserstoff für das Energiesystem wird deshalb weiter steigen. Dazu muss er aber nicht nur klimaneutral erzeugt, sondern auch transportiert und verteilt werden. So wie es nun in Niederberg geschieht.

Birgt die Technik Risiken? Wasserstoff ist ja explosiv. Auch andere Brennstoffe wie Erdgas oder Benzin sind explosiv. Daher unterliegt der Umgang mit ihnen strengen Sicherheitsvorschriften. Diese Regeln gelten auch für Wasserstoff. Der Umgang mit Wasserstoff ist in Deutschland im Übrigen nicht neu: Bereits seit gut 100 Jahren etwa wird er in der chemischen Industrie verwendet.

Wie innovativ ist das Projekt? Wird es irgendwo schon in größerem Stil umgesetzt? Das Projekt der GVG und der Rheinischen Netzgesellschaft in Niederberg zeigt für mich vor allem, wie Wasserstoff in unser Energiesystem integrierbar ist. Er wird dem Erdgas im Netz beigemischt und in heute im Betrieb befindlichen Endgeräten verbraucht. Die Erfahrungen aus solchen Projekten können einen Beitrag dazu leisten, Wasserstoff immer mehr zum Teil unseres Energiesystems zu machen.

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Gibt es überhaupt ausreichend Möglichkeiten, Wasserstoff zu produzieren, vor allem „grünen“ Wasserstoff? Die Wasserstoffwirtschaft wächst. Das muss sie auch, um den Bedarf, insbesondere den der energieintensiven Industrie, zu decken. Um grünen Wasserstoff zu produzieren, braucht es große Mengen an grünem Strom, der vor allem aus Windenergie- und PV-Anlagen stammt. Den benötigen wir aber auch zur klimaneutralen Deckung des grundlegenden Strombedarfs. Es ist daher absehbar, dass er vor allem importiert werden muss. Der Aufbau der Infrastruktur wird in Zukunft noch verstärkt werden.

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