Widerstand gegen Pläne der StadtMusikunterricht in Erftstadt soll teurer werden

Lesezeit 2 Minuten
Reichlich Zuhörer waren zur konstituierenden Sitzung des Musikschulbeirats gekommen.

Die Gebührensatzung, die in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses vorgelegt worden ist, stößt bei Eltern- und Schülerschaft auf wenig Gegenliebe.

Erhöhungen um 20 bis über 40 Prozent stehen im Raum. Eltern und Schüler wehren sich.

Die Stadt will die Gebühren für den Unterricht an der Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule erhöhen. Doch die Gebührensatzung, die in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses vorgelegt worden ist, stößt bei Eltern- und Schülerschaft auf wenig Gegenliebe. Auch gegen die geänderte Satzung des Musikschulbeirats wurden Bedenken geäußert. Die Satzung soll nun in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses nochmal verhandelt werden, über die Gebühren wird der Finanzausschuss entscheiden.

In einer Sondersitzung hat der Musikschulbeirat am Mittwoch drei Stunden lang über die geplanten Änderungen diskutiert. Die Vertretungen von Eltern sowie Schülern und Schülerinnen hatten sich im Vorfeld klar positioniert: „Wir sind der Meinung, dass die Politik die vorgelegten Änderungen an den Gebührentarifen grundsätzlich ablehnen sollte – sowie auch Teile der Satzungsänderungen“, schreiben Katrin Wolter (Eltern) und Jonas Reimann (Schüler) in einem Brief an die Fraktionsvorsitzenden.

Mehreinnahmen für Haushalt durch neue Gebühren

Rund 200 000 Euro an Mehreinnahmen sollen die neue Gebühren der Stadt bringen – ein Baustein, um den Etat auszugleichen und den Nothaushalt zu vermeiden. Dafür müssen die Eltern der musizierenden Kinder, aber auch erwachsene Musikschüler deutlich tiefer in die Tasche greifen als bisher. Erhöhungen um 20 bis über 40 Prozent stehen im Entwurf der Gebührensatzung. Schüler der Musikschule, die nicht aus Erftstadt kommen, müssen noch einmal deutlich mehr zahlen.

Ein falsches Signal, fanden auch die Beiratsmitglieder. Denn Musikschulen sollten allen Zugang zur Kultur ermöglichen, unabhängig von sozialem oder finanziellem Status. Mehrere Familien hätten bereits angekündigt, sie könnten den Unterricht nicht mehr bezahlen, wenn die geplanten Gebührenerhöhungen in Kraft träten, war von Musiklehrern zu erfahren. Es gab durchaus konstruktive Vorschläge, um den städtischen Haushalt zu entlasten.

Mehr Förderprogramme statt höhere Gebühren gefordert

Statt an der Gebührenschraube zu drehen – und dabei gleichzeitig die Unterrichtsstunden auf 45 Minuten zu verkürzen –, sollten verstärkt Förderprogramme in Anspruch genommen werden. Und die Kooperation mit Erftstädter Schulen und Kindergärten solle ausgebaut werden. Eine gute Nachricht gibt es für die Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule: Die langjährige Leiterin Susanne Petersdorff ist nach langer Krankheit wieder da und unterrichtet wieder.

Allerdings ist in ihrer Abwesenheit die städtische Organisationsstruktur geändert worden. Es wurde eine neue Abteilung gegründet, die für Musikschule, Kultur, Partnerschaften, Stadtarchiv und Stadtbücherei zuständig ist. Deren Leiterin Julia Berg ist damit gleichzeitig Leiterin der Musikschule.

Rundschau abonnieren