Biologische StationForscher sind Eidechsen im Rhein-Erft-Kreis auf der Spur

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Im Kreis häufig vertreten ist die Zauneidechse.

Im Kreis häufig vertreten ist die Zauneidechse.

Die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft braucht dringend Hilfe von Freiwilligen bei der Erfassung der Tiere.

Eidechsen zu beobachten ist gar nicht so einfach. Die Tiere sind klein und oft meisterhaft getarnt. Vor allem aber sind sie blitzschnell und verschwinden in Mauerspalten oder Laub, wenn sie sich bedroht fühlen. Da bleibt meist nicht viel Zeit, um festzustellen, ob es sich um eine Zaun-, eine Mauer- oder eine Waldeidechse handelt. Die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft ruft nun dazu auf, bei der Erfassung der Reptilien mitzuhelfen.

Denn die seien nicht nur ein wichtiger Bestandteil der heimischen Fauna, sondern auch Indikatoren für die Qualität der Umwelt. Auf der Website der Biostation gibt es dafür ein Meldeformular. Und auch jede Menge Tipps zur Identifizierung der Art. In das Formular wird eingetragen, wann und wo man das Tierchen gesichtet hat. Auch die Farbe und andere Beobachtungen kann man eintragen und ein Foto hochladen. „Die Leute müssen nicht erkennen, welche Eidechsenart es ist“, sagt Peter Schmidt. Das könnten er und seine Kollegen aus den Beobachtungen und dem Foto schließen.

Die Tiere sollen nicht gefangen werden

„Wir melden uns dann zurück“, versichert der Diplom-Biologe. Einwanderin aus Südeuropa Er bittet dringend, nicht zu versuchen, die Tiere zu fangen. Dabei würden sie häufig verletzt. Außerdem legten Eidechsen ihre Eier in den Boden, sie würden leicht zertreten. Die Waldeidechse übrigens legt keine Eier, sondern bringt lebende Jungtiere zur Welt.

Der Lebensraum der Reptilien ist vielfältig: Gärten und Wälder, Felder und Brachen, Bahndämme und sogar städtisches Gebiet. Und doch wird er immer weiter beschnitten, die Arten sind zunehmend bedroht. Und genau deshalb sei es so wichtig zu wissen, wo Eidechsen leben: „Um ihren Status in der Region besser zu verstehen und gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen, brauchen wir möglichst genaue Daten über ihre Verbreitung“, sagt Christian Chmela, Geschäftsführer der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft: „Jede Beobachtung ist wichtig für unsere Arbeit.“

Die Zauneidechse findet man häufiger

Die Zauneidechse ist in Deutschland weit verbreitet. Sie kann braun sein, aber auch grün mit dunkeln Flecken oder Streifen auf dem Rücken. Die Männchen werden zur Paarungszeit leuchtend grün. Die Mauereidechsen sind mit ihrer grau-braunen Färbung perfekt an ihre Umgebung angepasst. Mittlerweile gibt es hierzulande auch die südeuropäische Mauereidechse, vor allem bei Kerpen, Frechen und Wesseling.

Die Art breitet sich an Bahndämmen aus, weil die Tiere auf Güterzügen mitgebracht werden. Die Waldeidechse ist kleiner als die beiden anderen Arten und bräunlich. Alle drei Arten ernähren sich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren. Die Eidechsen kontrollieren so deren Bestände, dienen selbst aber anderen Tieren als Nahrung. 

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