Hochwasser in BlessemKönigsdorfer organisieren Mahlzeiten für Flutopfer

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Seit der Flut hat sich die Blessemer Kirche zum Treffpunkt der Bürger und Helfer entwickelt.

Seit der Flut hat sich die Blessemer Kirche zum Treffpunkt der Bürger und Helfer entwickelt.

Erftstadt-Blessem – Um die Mittagszeit herrscht Gedränge vor der Blessemer Kirche. 18 Liter Chili con Carne sind im Handumdrehen vertilgt. Die Helfer, aber auch die Blessemer, die in ihren beschädigten Häusern nicht kochen können, haben Hunger. Hunger auf eine warme Mahlzeit, aber auch Hunger auf ein gutes Gespräch.

Sie bekommen beides bei der „Ökumenischen Nachbarschaftshilfe miteinander füreinander“. Die Männer und Frauen aus Königsdorf bauen seit der Flutkatastrophe jeden Tag ihren Stand unter dem Vordach der Kirche auf – und ein Ende ihres Einsatzes ist noch nicht abzusehen.

Einen Teil der Lebensmittel, die sie verarbeiten, bekommen die Königsdorfer aus dem großen Spendenlager in Lechenich, Brötchen gibt es als Spende einer Bäckerei. „Und den Rest kaufe ich dazu, sagt Werner Büttner, der die Einsatzkräfte koordiniert. Am Donnerstag bekamen sie überraschend Hilfe aus den Niederlanden. Zwei Frauen aus Kerkrade waren angereist, im Gepäck hatten sie unter anderem besagtes Chili.

30 Männer und Frauen sind in Blessem im Einsatz

Zu normalen Zeiten kümmert sich die Nachbarschaftshilfe mit ihren rund 150 Mitgliedern um das soziale Miteinander in Königsdorf, organisiert Begegnungen, gemeinsame Spaziergänge, kümmert sich um Schüler und Flüchtlinge. Rund 30 Männer und Frauen sind nun in wechselnder Besetzung in Blessem im Einsatz: „Solange wir gebraucht werden.“ Solange die Blessemer Hunger haben, bekommen sie Suppe, belegte Brötchen, selbst gebackene Kuchen.

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Seit einigen Tagen können die Helfer die Küche im Pfarrzentrum nutzen. Gleich nebenan haben zwei Blessemer Familien ein Lager mit Sachspenden eingerichtet. Dort stapeln sich Kleidungsstücke, Esswaren, Putzmittel. „Unser Keller stand auch unter Wasser, aber solange er trocknet, kann ich ja anderswo helfen“, sagt eine der Frauen. Die Kinder seien anfangs auch mit dem Bollerwagen durchs Dorf gezogen, um Spenden zu verteilen. Und die Spendenbereitschaft der Menschen sei nach wie vor groß. „Wenn wir am Ende merken, dass wir zu viel haben, spenden wir es weiter.“

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