Kommentar zu Flut-HilfenUnbegreifliche Hürden für die Menschen in größter Not

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Hochwasser Blessem 2

Foto ging um die Welt: Flut-Katastrophe im Juli 2020 in Erftstadt-Blessem

So sieht es also aus, wenn Menschen, die nach einer Jahrhundertflut teilweise ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben, von Bund und Land schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen wird: Es passiert erst mal so gut wie nichts.

Fast sechs Monate sind seit der Zerstörung vergangen, Geld ist bei den Betroffenen, zumindest von offizieller Seite, wenn überhaupt nur in geringem Maße angekommen. Kein Wunder, schließlich räumt die Bezirksregierung nun ein, „mehr oder weniger“ am Anfang der Bearbeitung der Anträge zu stehen und erst jetzt weitere Mitarbeiter dafür einzuarbeiten.

Unnötig kompliziertes Antragsverfahren

Darüber hinaus hat man es geschafft, das Antragsverfahren derart kompliziert zu gestalten, dass sich die Flutopfer neben der Sanierung und dem Wiederaufbau ihrer Häuser und Ladenlokale zu allem Überfluss auch noch mit bürokratischen Hürden herumschlagen müssen.

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Natürlich müssen die Verfahren möglichst betrugssicher gestaltet werden. Dass Angebote auch ausgenutzt werden, zeigten zuletzt die Erfahrungen mit den Corona-Hilfen. Nichtsdestotrotz ist es unbegreiflich, dass die öffentliche Hand nicht dazu in der Lage zu sein scheint, im Katastrophenfall kreative und innovative Lösungen zu finden, um den Menschen schnell zu helfen und dafür zeitnah das passende Personal einzustellen.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht und das neue Jahr für die Flutopfer nicht gleich mit der nächsten Enttäuschung beginnt. 

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