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WochenkommentarMit dem Wort SEX werden Wähler in Hürth an die Urne gelockt

2 min
Das Bild zeigt ein Plakat mit der Aufschrift SEX.

Mit einer ungewöhnlichen Plakataktion macht der Stadtjugendring und die Gruppe Wir-sind-Hürther Wahlwerbung.

Eine ungewöhnliche Plakatkampagne läuft derzeit in Hürth. Die Initiatoren wollen damit besonders Jungwähler an die Urne locken.

Wahlplakate – sie sind in diesen Tagen unüberschaubar. Trotz Social Media und anderer Wege, die Wähler zu erreichen, halten die Parteien an der alteingesessenen Plakatwerbung am Lichtmast fest. In aller Regel werben die Kandidatinnen und Kandidaten mit ihrem Konterfei und wenigen Worten. Denn die Werbeexperten wissen, dass sich der Blick nur rund zwei bis drei Sekunden auf das Plakat fokussiert. Ein gutes Foto und wenige aussagekräftige Worte sind wichtig, damit die Botschaft im Vorbeifahren auch hängenbleibt.

Udo Beißel

Udo Beißel

Stellvertretender Leiter der Lokalredaktion Rhein-Erft des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der „Rhein-Erft Rundschau“. Jahrgang 1966, wohnhaft in Frechen. Verlagskaufmann, Volontariat beim NP-Express und ...

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Derzeit fällt in Hürth ein Plakat besonders ins Auge des Betrachters. Das Wort „SEX“ steht in großen Buchstaben auf dem Papier und hängt 150-mal im Stadtgebiet. Auf ein Foto wird verzichtet. Danach folgt die kurze Erklärung: „Da ich nun Ihre Aufmerksamkeit habe: Am 14. September ist Kommunalwahl. Bitte gehen Sie wählen, das ist wie Zähneputzen: Macht man's nicht, wird es braun.“ Die Idee zu der Aktion kommt von der Gruppe „Wir-sind-Hürther“ und vom Stadtjugendring Hürth. Beide wollen nicht gewählt werden, sondern vielmehr aufrufen, zur Wahlurne zu gehen. Zielgruppe sind auch die jungen Wählerinnen und Wähler.

Jugendliche ab 16 Jahren dürfen bei der anstehenden Wahl am 14. September mit abstimmen – eine Chance, die jeder wahrnehmen sollte – nein, wahrnehmen muss, wenn er politisch mitreden will und demokratische Werte schätzt. Einer der Initiatoren der Gruppierung „Wir-sind-Hürther“ ist Alt-Bürgermeister Walther Boecker, der auch Vorsitzender ist. Die parteineutrale Gruppe setzt sich für eine liberale, friedliche und tolerante Gesellschaftsordnung, ein starkes Europa und gegen politischen und religiösen Extremismus ein. Dem Stadtjugendring sind die Jungwählerinnen und Jungwähler besonders wichtig.

Denn nur die, die ihre Stimme abgeben, können so die Zukunft mitgestalten. Drei Buchstaben, die mehr Aufmerksamkeit schaffen als jedes Kandidatenlächeln und damit hoffentlich zur Steigerung der Wahlbeteiligung beitragen werden.