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KommentarEs gibt noch gar kein Apothekensterben in Rhein-Erft

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Ein Apothekenschild an einer Hausfassade.

Der Kreis entwickelt sich gegen den Trend.

Die Vor-Ort-Versorgung mit Medikamenten dünnt sich laut Apothekerkammer weiter aus. Der Kreis entwickelt sich gegen den Trend.

Die Apotheken sterben. Eine bittere Pille für die Patientinnen und Patienten, sagt die Apothekerkammer. Ist das so? Aktuell: wohl kaum. Ein Blick auf das verbliebene Angebot sollte beruhigen. In der Bedburger City beispielsweise gibt es nach wie vor vier, in der Bergheimer Innenstadt immer noch fünf Apotheken.

Auf der gleichen Fläche können Bäckereien, Banken, Eisdielen oder Nagelstudios zahlenmäßig nicht mithalten. Konkurrieren können quantitativ allenfalls Dönerbuden. Warum also ins Wehklagen verfallen? Mit Apotheken lässt sich offenbar gut Geld verdienen, sonst gäbe es dieses große Angebot nicht.

Rhein-Erft: Apothekendichte ist nach wie vor hoch

Vor einigen Jahren hatten in der Bergheimer Fußgängerzone gar noch zwei Apotheken mehr geöffnet. Ist mit ihrer Schließung in der Kreisstadt ein Medikamentennotstand eingetreten? Haben sich die Wege für die Kundinnen und Kunden unzumutbar verlängert? Nein, mitnichten. Die Apothekendichte ist nach wie vor hoch. Mancherorts leisten sich Apothekerinnen und Apotheker gar zwei Niederlassungen in enger Nachbarschaft, nur um keine Konkurrenz zuzulassen. Solche Fälle finden sich auch auf Bedburger und Bergheimer Stadtgebiet.

In der Bergheimer Innenstadt befinden sich die fünf verbliebenen Apotheken auf einer Strecke von gerade mal 350 Metern. Auf eine mehr oder weniger kommt es da nicht an. Ihr Sitz richtet sich traditionell nicht nach dem Wohnort der Kunden, sondern nach der Nähe zu Arztpraxen. Das ist sinnvoll, denn mit dem frisch ausgestellten Rezept muss man dann nicht lange nach einer Apotheke suchen (es sei denn, man ist auf den Notdienst angewiesen).

Und wer vielleicht nicht mehr gut zu Fuß ist oder es aus anderen Gründen nicht zur Apotheke schafft, kann den vielerorts von Apothekern angebotenen Lieferdienst in Anspruch nehmen. Bevor es den Patientinnen und Patienten wirklich weh tut, müssten schon noch deutlich mehr Apotheken sterben.