Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kommentar zu Apothekensterben in Rhein-ErftEs schwindet ein Stück Nahversorgung

Ein Kommentar von
2 min
Ein Apothekenschild leuchtet an der Fassade eines Gebäudes.

Die Vor-Ort-Versorgung mit Medikamenten dünnt sich laut Apothekerkammer weiter aus.

Die Vor-Ort-Versorgung mit Medikamenten dünnt sich laut Apothekerkammer weiter aus. Der Kreis entwickelt sich gegen den Trend.

Apotheken werden immer weniger. Dieser Abwärtstrend ist in Nordrhein-Westfalen längst Realität. Die aktuellen Zahlen der Apothekerkammer Nordrhein sprechen da eine deutliche Sprache. Zwar profitierte der Rhein-Erft-Kreis von einer Neueröffnung. Entwarnung sieht aber anders aus. So nennt auch der Präsident der Apothekerkammer die Entwicklung zu Recht alarmierend.

Weniger Apotheken, das mag auf den ersten Blick effizient und wirtschaftlich klingen. Tatsächlich kann diese Entwicklung aber gravierende Auswirklungen auf die Versorgung haben.

Rhein-Erft: Für Senioren ist eine wohnortnahe Apotheke keine Frage von Bequemlichkeit

Wenn es weniger Apotheken gibt, leiden im Endeffekt die, die sie am meisten benötigen: ältere, kranke und nicht mobile Menschen. Die Menschen, die auf eine Versorgung mit Medikamenten dringend angewiesen sind. Für Seniorinnen und Senioren ist eine wohnortnahe Apotheke keine Frage von Bequemlichkeit, sondern von Notwendigkeit. Besonders in ländlicheren Gegenden gehen weniger Apotheken oftmals mit längeren Wegen einher. Wer kein Auto hat oder nicht gut zu Fuß ist, kommt nicht mal eben in den nächsten Ort mit einer Apotheke. Da muss allzu oft die Familie einspringen, ist sie denn überhaupt vor Ort.

Zwar verfügt das Internet mittlerweile über eine ganze Bandbreite von Online-Shops. Dennoch ist nicht jeder auf dem gleichen Stand, was den Umgang mit Suchmaschinen und Nutzerkonten angeht. Das digitale Pendant kann auch nicht den gleichen Service bieten, wie die Apothekerin oder der Apotheker vor Ort, der seine Kundschaft seit Jahren kennt und in Sachen Medikamenteneinnahme berät. Diese Beratung ist für ältere Menschen unentbehrlich.

Mit den Apotheken schwinden immer mehr Fachgeschäfte aus unseren Innenstädten und damit ein Stück Gesundheitsversorgung. Das ist nicht fortschrittlich, das ist gefährlich.