Nerv der Zeit getroffen2021: Das sind die Gewinner des Fotowettbewerbs in Rhein-Erft

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Der stellvertretende Redaktionsleiter Udo Beißel (l.) überreichte Willi Goertz den ersten Preis.

Der stellvertretende Redaktionsleiter Udo Beißel (l.) überreichte Willi Goertz den ersten Preis.

Rhein-Erft-Kreis – Der Fotowettbewerb ist abgeschlossen. Eine Siegerehrung mit allen 20 Gewinnerinnen und Gewinnern musste pandemiebedingt ausfallen. Dennoch war die Freude groß, als die Sieger ihre Preise in der Redaktion in Empfang nahmen. Der Wettbewerb wurde von dieser Zeitung, der Kreissparkasse Köln und der Firma Heerdt Einrichtungsweisend aus Wesseling ausgerichtet.

„Ich wollte die Katastrophe an einem Detail festmachen“, erläuterte Willi Goertz, der den ersten Platz belegt hat. Mit Katastrophe meint der Liblarer die Flut, die Mitte Juli die Menschen in Erftstadt-Blessem besonders hart getroffen hat. „Wir waren selbst glimpflich davongekommen. Als Helfer gesucht wurden, habe ich mitangepackt, um einen Keller in Blessem zu entschlammen. Meine Stiefel und Handschuhe habe ich abends auf der Terrasse in eine Ecke gestellt. Erst ein paar Tage später habe ich das Motiv erkannt und fotografiert“, berichtete Goertz.

Platz Eins: Willi Goertz

Fotografieren ist Willi Goertz’ Hobby. Vor gut drei Jahren ging er in den Ruhestand und hat seitdem wieder mehr Zeit für seine Kamera. Am Computer wandelte der 66-Jährige, der in jungen Jahren Kunstpädagogik studiert hat, das Bild in ein Schwarz-Weiß-Foto um.

Nach seinem Hilfseinsatz in Erftstadt-Blessem stellte Willi Goertz Stiefel und Arbeitshandschuhe auf der Terrasse ab. Tage später erkannte er das Motiv.

Nach seinem Hilfseinsatz in Erftstadt-Blessem stellte Willi Goertz Stiefel und Arbeitshandschuhe auf der Terrasse ab. Tage später erkannte er das Motiv.

Die Jury, die sich aus Vertretern der Zeitung, der Kreissparkasse Köln und der Firma Heerdt Einrichtungsweisend zusammensetzte, hatte lange zu tun, um aus den zahlreichen eingereichten Fotos die besten auszuwählen. Doch bei Willi Goertz’ waren sich alle Beteiligten schnell einig. Das Foto passt bestens zum Thema „Im Spiegel der Zeit“ und es trifft den Nerv der jüngsten Ereignisse. Der Erftstädter zeigte seine Freude, als er den Gutschein in Höhe von 500 Euro der Firma Heerdt-Einrichtungsweisend entgegennahm.

Platz Zwei: Marlies Knott

Marlies Knott fand ihr Siegermotiv bei einem Spaziergang in Kerpen-Manheim.

Marlies Knott fand ihr Siegermotiv bei einem Spaziergang in Kerpen-Manheim.

Marlies Knott aus Elsdorf hat gleich doppelten Grund zur Freude. In diesem Jahr belegte die 67-Jährige den zweiten Platz beim Fotowettbewerb. „Lost Places“ (verlassene Orte) sucht die Elsdorferin gern auf und greift dann zur Kamera. Vor wenigen Monaten ging sie mit ihrem Mann in Kerpen-Manheim spazieren. Ihr Blick fiel auf einen verlassenen Bauernhof am Ortsrand. Und als sie im Abbruchhaus stand, fiel ihr Augenmerk durch eine Maueröffnung auf die verlassen dastehende Kirche von Manheim-Alt.

„Das Motiv passte gut zum Thema des Wettbewerbs. Daher habe ich mitgemacht. Dass ich jedoch den zweiten Platz damit belege, hätte ich nicht gedacht“, sagte die Elsdorferin. Mit diesem Foto beteiligte sie sich außerdem an einem weiteren Wettbewerb. „Dort habe ich auch den zweiten Platz belegt, allerdings nichts gewonnen.“

Die Kirche in Manheim-Alt hat Marlies Knott in Szene gesetzt und damit den zweiten Platz erreicht.

Die Kirche in Manheim-Alt hat Marlies Knott in Szene gesetzt und damit den zweiten Platz erreicht.

Marlies Knott hat eine Fahrt im Heißluftballon für zwei Personen gewonnen. „Da bekommen Sie mich aber nicht rein. Ich hab’ Höhenangst“, gestand sie bei der Preisverleihung. Dafür freuen sich nun Mann und Kind. „Dann sollen die beiden in den Korb einsteigen und schöne Fotos von oben machen“, sagte die 67-Jährige, die ihren Lieben das Abenteuer gönnt .

Platz Drei: Stefan Brück

Stefan Brück fand sein Motiv in der Toskana.

Stefan Brück fand sein Motiv in der Toskana.

Seit fast 45 Jahren greift Stefan Brück in seiner Freizeit zur Kamera. Fotografieren ist sein großes Hobby. Ob zu Hause in der Schlossstadt Brühl oder auf Reisen – seine Kamera hat der 61-Jährige meistens griffbereit. Der Brühler hat die Fotografie noch in analogen Zeiten kennengelernt. Dazu gehörte auch ein Fotolabor, in dem er viele Jahre seine Fotos selbst entwickelt und auf Papier gebracht hat.

Mit einem Foto aus einer alten Bücherei belegte Stefan Brück den dritten Platz. 

Mit einem Foto aus einer alten Bücherei belegte Stefan Brück den dritten Platz. 

Jetzt hat er sich der Digitalfotografie verschrieben. Mit einem Foto, das im Herbst vergangenen Jahres in der Toskana entstanden ist, war er beim Fotowettbewerb erfolgreich. „Ich war eine Woche auf einem kleinen Weingut in San Miniato, einem kleinen Ort in der Provinz Pisa in der Toskana. Zur Stadtverwaltung gehört auch eine kleine Bücherei. Dort ist das Foto entstanden“, erzählte der Brühler, der auch Mitglied im Brühler Fotoclub ist.

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Der Blick aus der Bücherei auf die Weinberge in der Umgebung habe ihn fasziniert, deshalb habe er zu seine Olympus-Kamera gegriffen. Das Bild überzeugte auch die Jurymitglieder. Brück belegte den dritten Platz und erhielt einen Gutschein vom Einrichtungshaus Heerdt in Wesseling in Höhe von 300 Euro.

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