Solarradweg bleibt geschlossenStadtverwaltung hat noch keine Lösung gefunden

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Der Solarradweg ist immer noch mit einer Plane abgedeckt. Allmählich wächst er zu.

Der Solarradweg ist immer noch mit einer Plane abgedeckt. Allmählich wächst er zu.

Erftstadt-Liblar – Seit fast fünf Monaten ist das Bild weitgehend unverändert: Der Solarradweg am Liblarer Stadtrand ist unter einer schwarzen Plane verborgen. Nur dass die Abdeckung allmählich in Richtung stumpfes Dunkelgrau changiert und von den Wegrändern Gras und Kräuter drüberwuchern.

FDP: „Es ist höchste Zeit, dass die Verwaltung handelt“

Die Erftstädter FDP will nun von der Stadtverwaltung wissen, wie es mit dem Solarradweg weitergeht. Gabriele Molitor, Sprecherin der Ratsfraktion der Liberalen: „In knapp zwei Wochen enden die Schulferien. Es ist höchste Zeit, dass die Verwaltung handelt. Als Anliegerin bekomme ich die Reaktionen der Bürger unmittelbar mit: Verärgerung und Ratlosigkeit. Wer sich über das Projekt informieren will, läuft auch ins Leere. Es gibt weder vor Ort noch auf der Internetseite der Stadt Informationen über den Stand der Dinge.“

Im November des vergangenen Jahres war die Teststrecke des Solarradwegs eröffnet worden. Bundesumweltministerin Svenja Schulze war damals eigens angereist. Auf rund 90 Metern Länge sind Module auf den Asphalt geklebt, die Strom aus Sonnenlicht gewinnen sollen. Die Firma Solmove hat das System entwickelt.

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Im Frühjahr hatte es dann mehrere Schwelbrände in den Modulen gegeben. Seit Ende März schützt die dunkle Plane den Solarradweg vor Sonneneinstrahlung.

Technische Lösung gefunden?

„Wann ist diese wichtige Verbindung zum Bahnhof und zur Waldorfschule wieder befahr- und begehbar? Gerüchten zufolge sei eine technische Lösung gefunden worden. Warum wird nicht repariert? Wenn es keine Lösung gibt, wann wird das Experiment abgebrochen? Wer trägt die Kosten für den Rückbau der Teststrecke?“ Das sind die Fragen an die Stadtverwaltung, die Molitor in einer Pressemitteilung auflistet. Sie beklagt auch den Imageschaden: Wie hier mit einem Feldversuch zur Energiewende umgegangen werde, sei unprofessionell.

„Es ist noch keine Lösung gefunden worden“, sagt Claudia Seyfried, Leiterin des städtischen Planungsamtes. Fachleute des Tüv seien mehrfach vor Ort gewesen, um die technischen Probleme zu untersuchen. Die Stadtverwaltung habe mittlerweile den Trampelpfad neben dem Radweg provisorisch mit Schotter befestigt und für Radfahrer eine Umleitung ausgeschildert.

Sie bedaure vor allem, so Seyfried, dass durch die Probleme mit dem Solarradweg das gesamte Projekt des Infrastrukturrings Liblar, zu dem er gehöre, in den Hintergrund trete. Der Infrastrukturring soll, gefördert vom Bund, dazu beitragen, dass Radfahren in der Stadt attraktiver wird. Und funktioniert laut Seyfried bis auf besagten Abschnitt sehr gut.

Beispielsweise habe man auf dem Panoramaweg parallel zur Bertolt-Brecht-Straße ein von der Technischen Hochschule Aachen entwickeltes Material, Elastopave genannt, aufgetragen. Das sorge dafür, dass die Strecke auch bei starkem Regen nicht mehr matschig werde.

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