Verfolgungsjagden gehörten zum AlltagPolizist Wolfram Goebels geht in den Ruhestand
Wolfram Göbels geht in den Ruhestand.
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Rhein-Erft-Kreis – Eigentlich wäre Wolfram Goebels (62) längst im Ruhestand. Doch der Erste Polizeihauptkommissar zählt zu jenen Beamten, die freiwillig noch einige Monate dranhängen. Statt zum 31. Juli 2019 tritt Goebels zum 1. Januar 2020 in den Ruhestand. „Mir hat die Arbeit immer großen Spaß gemacht“, sagt er.
Goebels hat den Polizeidienst von der Pike auf gelernt. 1977 begann er in Linnich seine Ausbildung zum Wachtmeister. Als Jugendlicher habe er sich eine Arbeit zum Anpacken gewünscht. „Ich wollte nützlich sein für die Gesellschaft, aber auch nicht nur am Schreibtisch sitzen“, erinnert er sich. Seine Ausbildung habe ihn dann jedoch schnell eines Besseren belehrt. Sie beschreibt Goebels zurückblicken als überaus theoretisch. „Wir mussten damals sogar noch die ganzen Gesetzestexte auswendig lernen“, erzählt er.
1985 zum Polizeipräsidium nach Düsseldorf
Nach der Ausbildung sei er dann zur Polizeiwache nach Pulheim gekommen. Dort war er im Wach- und Wechseldienst und so mitunter auch nachts im Einsatz. „Da gab es auch schon die ein oder andere Verfolgungsjagd“, erinnert er sich. Unvergessen bleibt ihm der junge Mann, der bei einer Verkehrskontrolle statt anzuhalten Gas gab. „Und wir sind ihm mit Blaulicht und Martinshorn hinterher“, so Goebels. Mehrere Ampeln habe der Flüchtige in hoher Geschwindigkeit bei Rot überfahren. In Kirchherten sei der Wagen dann in eine ruhige Seitenstraße abgebogen. „Dort haben wir ihn stellen können, denn die Straße war eine Sackgasse“, so Goebels.
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Nach einer Weiterbildung in den gehobenen Dienst kam Goebels 1985 zum Polizeipräsidium nach Düsseldorf. „Unter anderem war ich in diesen Jahren auch am Düsseldorfer Flughafen im Einsatz“, berichtet er. Und öfter habe er dort auch die Räumung von Abschnitten veranlassen müssen, wenn wieder einmal ein herrenloser Koffer aufgefunden worden sei. „Einmal wurde auch ein Koffer ohne Besitzer draußen gefunden, da mussten sogar die Flugzeuge aus dem Gefahrenbereich gebracht werden“, berichtet Goebels. Der ganze Flugplan sei damals durcheinandergeraten.
1989 zurück in den Rhein-Erft-Kreis
Auf eigenen Wunsch sei er 1989 zurück in den Rhein-Erft-Kreis gekommen, wo er als Dienstgruppenleiter in Bergheim Chef von etwa 80 Polizeibeamten wurde. Zwischen 2000 und 2011 war er freigestellter Personalratsvorsitzender. Weitere drei Jahre verbrachte er bei der Direktion Verkehr, bevor er als Wachleiter zurück nach Bergheim kam.
Sein Nachfolger Uwe Bellmann (54) aus Düren ist bereits seit Jahren im Rhein-Erft-Kreis im Einsatz. Er war als Bezirksdienstleiter in Bergheim, als Dienstgruppenleiter zuletzt in Hürth tätig und tritt zum 1. Januar 2020 die Nachfolge seines Kollegen an. Goebels wird sich dann öfter als bisher Zeit für Ausflüge und Reisen auf seinem Motorrad nehmen und sich auch noch mehr in seinem Schützenverein engagieren.