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SPD Neunkirchen-SeelscheidNicole Berka will den Wohnungsbau forcieren

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Nicole Berka stellt sich für eine dritte Amtszeit zur Wahl.

Ausblick aus dem Dienstzimmer: Bürgermeisterin Nicole Berka will sich für eine dritte Amtszeit zur Wahl stellen.

„Ich kann Krise“, sagt Nicole Berka. Die SPD-Bürgermeisterin strebt in Neunkirchen-Seelscheid eine dritte Amtszeit an.

Die erste Flüchtlingswelle, Corona, Energiemangel, Inflation: Krisen begleiteten die beiden Amtszeiten von Bürgermeisterin Nicole Berka. Die Sozialdemokratin tritt nun zum dritten Mal an. Es gebe nach wie vor viel zu tun. 

„Ich kann Krise“, sagt die 45-Jährige, in den Jahren als stellvertretende Referatsleiterin Technik/Abteilung Einsatz beim Technischen Hilfswerk sei sie Katastrophen gewöhnt gewesen. Weder die notorisch klammen Kommunal-Finanzen noch die nach wie vor schwierige Flüchtlingsunterbringung bescheren der Mutter zweier Kleinkinder schlaflose Nächte.

Angesichts der in Neunkirchen-Seelscheid erstarkenden rechten Kräfte fühle sie als Sozialdemokratin eine besondere Verantwortung

Mit der Familie habe sie ihre erneute Kandidatur besprochen, zu der selbstverständlich der Wahlkampf gehöre, auch als Amtsinhaberin gehe sie von Tür zu Tür: „Ich werbe für mich, das gehört sich auch so.“ Ihr Mann, ein Arzt, bestärke sie.

Gerade angesichts der erstarkenden rechten Kräfte, der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft, fühle sie als Sozialdemokratin, als Diplom-Betriebsverwaltungswirtin – und als Mutter – eine besondere Verantwortung. Sie stehe für eine offene Gesellschaft, für Integration, Miteinander.

Gemeinsam habe man bislang viel geschafft, und das in einem überschaubaren Team. Anders als in den größeren Kommunen gebe es halt in Neunkirchen-Seelscheid keine großen Fachabteilungen. Dafür aber eine Kooperation mit der Nachbargemeinde Much, mit der zum Beispiel gemeinsam das Innovationsquartier entwickelt werde.

Aufbruchstimmung sieht Nicole Berka auch beim Bauen, der Wohnraummangel sei eines der größten Probleme, verschärft durch Zuzügler, denen die Großstadt zu teuer geworden sei. „Wir müssen auch an Menschen mit nicht so dickem Geldbeutel denken, an Ältere, Alleinstehende.“

Nötig sei eine Debatte über Sozialwohnungen, Mehrfamilienhäuser, auch im ländlichen Raum sei das Einfamilienhaus auf großem Grundstück für viele unerschwinglich geworden, so Berka: „Das Wohnen hat sich verändert.“ Wo kann man in den Hauptorten nachverdichten, welche Freiflächen opfern? Und wo in den Randbereichen neue Viertel ausweisen? Diese Diskussionen werden den Gemeinderat auch künftig beschäftigen.

Investieren müsse die Gemeinde in die Infrastruktur, zum Beispiel in die Kindertagesstätten: „Wir bauen gerade die elfte, ich merke nichts vom demografischen Wandel.“ Die Baustellen Feuerwehrhaus und Bildungscampus seien abgeräumt, die Baustelle „Kulturnhalle“ eingerichtet. Verkehrsberuhigung, Radwege, und und und: „Es geht weiter.“


Drei Fragen an die Kandidatin

Warum sollte man Sie wählen?

Weil ich mich seit elf Jahren beherzt für Neunkirchen-Seelscheid einsetze – für unsere Kinder, unsere Familien, unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ich kenne die Menschen, ich kenne die Themen – und ich möchte weiterhin Verantwortung übernehmen, zuhören, gestalten und unsere Heimat mit Ihnen gemeinsam weiterentwickeln.

Die erste Amtshandlung?

Meine erste Amtshandlung nach der Wahl wird der Besuch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus sein, die Tag für Tag engagiert für unsere Gemeinde arbeiten. Ich möchte gemeinsam mit ihnen den Blick nach vorn richten. Denn gute Kommunalpolitik beginnt für mich im Team – mit Offenheit, Respekt und einem klaren Plan für die kommenden Jahre.

Lösungsansätze für die zentralen Probleme?

Ich werde die Themen Bildung, Betreuung und den Ausbau unserer Infrastruktur weiter vorantreiben. Der Ausbau unseres Bildungscampus, der Neubau der Kita an der Talstraße und der Neubau der KulTurnhalle in Seelscheid sind wichtige Meilensteine hierfür. Beherzt und engagiert werde ich diese Projekte fortsetzen und neue Projekte anstoßen, wozu auch die Schaffung von Wohnraum für alle Generationen zwingend zählt.