Eine Woche lang sammelt Hermann van Laar und sein Team Lebensmittel für Bedürftige.
Abgabe bis FreitagRuppichterother Tafel sammelt Weihnachtspakete für Bedürftige

Die Annahme der Weihnachtspakete der Ruppichterother Tafel ist am Montag gestartet. Tafel-Leiter Herman van Laar und Ute Finger freuen sich über die ersten Besucher und die ersten Pakete.
Copyright: Quentin Bröhl
Es ist bereits das siebte Paket innerhalb der ersten halben Stunde. Diesmal klopft der Ex-Bürgermeister von Ruppichteroth, Ludwig Neuber, an die Tür der Arche der evangelischen Kirche. „Der Herman ist Gold wert. Er macht das mit unglaublich viel Einsatz“, lobt der 84-Jährige den Leiter der Ruppichterother Tafel, Herman van Laar. Einen kleinen Umschlag gibt es für den Organisatoren obendrauf.
Gesammelt wird noch bis Freitag
Die Tafel hat am Montag gegen 16 Uhr wieder mit der Annahme der Weihnachtspakete begonnen. In den ersten Kartons liegen Spekulatius, Kaffee, Mehl, haltbare Milch und andere Grundnahrungsmittel.
Gesammelt wird noch an diesem Mittwoch, 10. Dezember, sowie am Donnerstag, 11. Dezember, jeweils von 16 bis 19 Uhr und zusätzlich am Freitag, 12. Dezember, von 14 bis 16 Uhr. Die Ausgabe der Pakete an die Bedürftigen aus der Gemeinde Ruppichteroth findet dann am Samstagmittag statt.
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Auf Facebook hat der Katholische Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis (SKM) als Dachorganisatorin der Tafel um die Lebensmittelspende in weihnachtlich geschmückten, offenen Kartons aufgerufen. „Schön wäre es, wenn die Bedürftigen mit dem Inhalt des Pakets ein Weihnachtsessen zubereiten oder die Vorratskammer über die Festtage etwas auffüllen können“, heißt es in dem Aufruf. Die Lebensmittel sollten ungekühlt, haltbar und in offenen Kartons verpackt sein.

Die ersten Pakete mit netten Botschaften sind schon eingetroffen.
Copyright: Quentin Bröhl
„Am Freitag wird hier hoffentlich wie die vergangenen Jahre alles voll stehen“, hofft Herman van Laar. Der 57-Jährige leitet bereits seit 2017 die Ruppichterother Tafel.
31 Unterstützer und ehrenamtliche Mitarbeiter seien am vergangenen Freitag bei der Nikolausfeier anwesend gewesen, berichtet er. 25 bis 26 aktive Personen seien jede Woche beim Anpacken in verschiedenen Funktionen aktiv.
Rund 400 Personen aus 186 Haushalten
Die bedürftigen Familien kennt Herman van Laar alle. Um die 400 Personen in 186 Haushalten sind Kunden bei der Ruppichterother Tafel. Einige Großfamilien seien weggefallen, dafür aber viele Einzelpersonen, zumeist ältere Menschen, hinzugekommen.
Die Weihnachtspaket-Aktion läuft neben dem normalen Tafelbetrieb. Jede Woche im gesamten Jahr sammelt Herman van Laar Obst, Gemüse und andere Lebensmittel für die Bedürftigen. „Wir sammeln von Montag bis Donnerstag. Montag bis Mittwoch wird eingelagert und sortiert, und donnerstags werden die Lebensmittel im Gertrudisstift ausgeteilt“, erklärt van Laar.

Die Annahmestelle der Ruppichterother Tafel in der Arche.
Copyright: Quentin Bröhl
Das ehemalige Kloster an der Mucher Straße gehört der katholischen Kirche, wird von der Gemeinde gemietet und wurde auch schon als Geflüchtetenunterkunft genutzt. Nun darf die Tafel dort auf 120 Quadratmeter im Keller die Lebensmittel lagern.
Aus den gut 180 Haushalten kämen donnerstags durchschnittlich rund 130 bis 140 Menschen vorbei, um Waren zu holen, berichtet der Tafel-Leiter. In Ruppichteroth gibt es im Übrigen keine Tafel-Berechtigungsscheine. „Ich bin der Einzige, der schaut, was die Bedürftigen haben. Ich habe genau die Zahl im Kopf und entscheide nach dem Einkommensbescheid“, sagt van Laar.
Sobald ein Bedürftiger Arbeit habe, schließe er eine Zuteilung sofort aus. Er habe ein gutes Netzwerk, um genügend Waren für den Ausgabetag zusammenzubekommen. „Wir packen die Tüten nach Größe der Haushalte in vier Gruppen ein. Sie sind manchmal was voller, manchmal aber auch weniger.“ Er versuche immer, Extra-Sachen zu organisieren, wie Ketchup oder Kakao. Dazu tausche er Waren mit anderen Tafeln.
Besonderer Deal mit Supermarkt Lidl
Beim Edeka stehe Anfang des Monats, wenn die Menschen noch reichlich Geld in der Tasche hätten, sein Team an der Kasse und lade zur Aktion „Mach mit“ ein. Dann könnten die Kunden ein Teil mehr einkaufen und der Tafel übergeben.
Mit der Supermarkt-Kette Lidl habe er in diesem Jahr wieder einen Deal gemacht. „Ich bekomme von Lidl immer vor der Weihnachtspaket-Aktion Wunschbaum-Kärtchen. Da können die Kinder unserer Tafel einen Wunsch ausfüllen, und der wird dann von Lidl gespendet.“
Außer der Sammlung der Weihnachtspakete organisiert van Laar und die Tafel in diesem Jahr auch wieder die Aktion „Niemand muss Weihnachten einsam und alleine sein“. Dann gibt es an Heiligen Abend und am ersten Weihnachtstag Überraschungen. Anmeldungen nimmt Herman van Laar unter 0176/34634774 entgegen.

