Riskante RettungFrau missachtet Sperrung bei Sturm in Eitorf und muss befreit werden

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Auf der B 56 in Much-Markelsbach lag ein Baum quer. Sturmtief „Antonia“ hat im Kreisgebiet Spuren hinterlassen. 

Rhein-Sieg-Kreis – Der Eitorfer Wehrleiter Jürgen Bensberg hat sich „maßlos geärgert“. Das Ereignis aus der vergangenen Woche ist dabei nur das i-Tüpfelchen. Sturmtief „Ylenia“ hatte am Donnerstag eine Vielzahl von Bäumen an der Denkmalstraße zwischen Bohlscheid und Siegtal umgeworfen. Die Strecke wurde deshalb gesperrt. Doch eine Autofahrerin umfuhr die Absperrung.

Es kam, wie es kommen musste: Ein Stamm versperrte ihr den Weg, hinter ihr kippte ein weiterer Baum um – sie war eingeschlossen. In ihrer Not alarmierte sie gegen 20.20 Uhr die Feuerwehr. Als die Einsatzkräfte sie schließlich erreichten, sagte sie, dass sie zur Arbeit gemusst hätte und ihre Kollegen doch auch schon durchgefahren seien.

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Wehrleiter Jürgen Bensberg ärgert sich über eine Autofahrerin, die eine Absperrung an der Denkmalstraße ignorierte. 

„Die Ignoranz der Autofahrer wird immer schlimmer“, sagte Bensberg jetzt bei einem Ortstermin. Die Sperrung habe schließlich ihren Grund: „Es war wirklich brenzlig.“ Da nicht klar war, ob die Frau verletzt war, arbeiteten sich zwei Gruppen von Helfern von zwei Seiten vor. Sie schnitten den Weg frei, obwohl jederzeit weitere Bäume hätten fallen können. Die Fahrerin blieb unverletzt.

Bensberg wird ihr den Einsatz wohl in Rechnung stellen. „Wir können offenbar eine Strecke nur sperren, wenn wir ein Löschfahrzeug querstellen“, schimpft er. Sein Ziel ist es, die Bürger für Einsätze und Absperrungen zu sensibilisieren.

Stromausfall in der Nacht

Das Sturmtief „Antonia“ hat derweil, als drittes in Folge, auch im Kreis seine Spuren hinterlassen. Nach einem kurzen, heftigen Gewitter mit orkanartigen Böen fiel am Montag kurz vor 1 Uhr in Teilen von Hennef, Sankt Augustin und Siegburg sowie Ruppichteroth und Eitorf der Strom aus. Binnen weniger Minuten meldeten sich zahlreiche Bürger bei Westnetz, deren Mitarbeiter sich schnell daran machten, die Versorgung wieder herzustellen.

Bäume stürzten auf Straßen. Die Freiwilligen Feuerwehren rückten zu 66 Einsätzen aus, 400 Wehrleute beseitigten Gefahrenstellen. In Much-Markelsbach kam die Drehleiter zum Einsatz, weil ein Stamm in etwa vier Meter Höhe auf einer Mauer lag und die Krone in die Bundesstraße 56 hineinragte. Die Wehrleute schnitten frei und räumten die Fahrbahn.

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In Hennef-Happerschoß war ein Trampolin durch die Luft gewirbelt worden und landete in der Nähe des Feuerwehr-Gerätehauses.

Auf der L189 durch das Wahnbachtal wurde eine 35 Jahre alte Autofahrerin bei einem Unfall verletzt. Sie sagte der Polizei, dass sie bei Tempo 60 von einer Böe erfasst worden sei. Ihr Wagen geriet nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte mit der rechten vorderen Seite gegen einen Baum. Die Besatzung eines Rettungswagens und ein Notarzt kümmerten sich um die Frau. Die Strecke wurde gesperrt, das Fahrzeug abgeschleppt.

Die Streifenwagenbesatzung berichtete von einem Baum auf der K17, der sie zu einem Umweg gezwungen habe. Auch Züge verspäteten sich teils erheblich. 

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