Der SSV 04 zeigt eine tolle Reaktion auf das 1:4 gegen Königsdorf. Hennef rutscht auf einen Abstiegsplatz ab und muss am Sonntag zum Kellerduell nach Porz.
50-Punkte-Marke im VisierSiegburg entführt drei Zähler aus Pesch

Auch U-19-Akteur Leon Rosic (rechts) kann die Hennefer Heimniederlage nicht verhindern.
Copyright: Quentin Bröhl
FC Hennef 05 – SpVg Frechen 0:1 (0:0). Am Ende stand wieder mal die Null, nur eben auf der falschen Seite. Wie schon in den jüngsten Partien gegen Bergisch Gladbach (0:3) und in Vichttal (0:6) blieb der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 am Mittwoch ohne eigenes Tor. Mit dem Unterschied, dass man diesmal einzig und allein an der fehlenden Kaltschnäuzigkeit scheiterte. „Wir hatten Chancen für zwei Spiele“, brachte es Trainer Fatih Özyurt nach dem Match gegen die SpVg Frechen auf den Punkt.
Den einzigen Treffer des Abends sollte allerdings der Gegner erzielen, nämlich in buchstäblich letzter Minute: Nach einem Freistoß von Patrick Friesdorf aus dem Halbfeld war es Mats Vogel, der am langen Pfosten zur Stelle war – 1:0 (90.). „So brutal kann Abstiegskampf sein“, kommentierte Sportchef Frank Fußhöller den späten Knock-out. Trotz des Absturzes auf einen Abstiegsplatz werde Özyurt im Kellerduell am Sonntag bei der SpVg Porz „definitiv auf der Bank sitzen“. Mit einem Auswärtssieg würden die 05er wieder am Gegner vorbei ans rettende Ufer springen.

Nils Teixeira (rechts) und der FC Hennef 05 haben im Duell mit der SpVg Frechen das Nachsehen.
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Dafür sollte man seine Chancen aber tunlichst besser nutzen als am Mittwochabend im Anton-Klein-Sportpark. Chancen wie die von Denys Pinchuk in der dritten Minute: Der Angreifer steuerte von der Mittellinie aus allein aufs Frechener Tor zu, scheiterte jedoch an Keeper Juri Schüchter. Weil ein Schuss von Volkan Ballicalioglu im letzten Moment abgeblockt wurde (15.) und Pinchuk einen Abpraller aus kurzer Distanz nicht verwerten konnte (30.), ging es torlos in die Kabine.
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Denys Pinchuk vergibt Großchance Nummer drei
Nach der Pause hatte der FCH zunächst Glück, dass ein Schuss von Kai-Maxime Vranken hauchdünn über die Latte streifte (75.). Die größte Chance verbuchte aber einmal mehr Pinchuk: Der Ukrainer lief erneut völlig frei aufs Gästetor und wollte Schüchter diesmal umkurven, ließ sich bei diesem Versuch aber zu weit abdrängen (90.). Kurz darauf sollte der Hennefer Chancenwucher bestraft werden.
„Die Leistung hat mir trotzdem Mut gemacht“, sagte Özyurt nach einem packenden Duell mit insgesamt zehn Gelben Karten. „Die Mannschaft lebt, aber klar ist auch: Es müssen Punkte her – das gilt natürlich auch für mich.“
FCH: Wilsing – Siregar, Camara, Shala (67. Mahessa), Harden – Teixeira – Ballicalioglu (67. Wybierek), Rosic, Pflüger, Schusters (75. Mohylevets) – Pinchuk.
FC Pesch – Siegburger SV 04 2:4 (1:1). Das nennt man wohl eine perfekte Antwort. Vier Tage nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Königsdorf (1:4) entführte der SSV 04 drei Punkte aus Pesch – und zog in der Tabelle am FC Wegberg-Beeck vorbei auf Rang drei. „Dass wir nach 23 Spieltagen vor solchen Teams stehen, ist einfach sensationell“, sagte Trainer Alexander Otto. „Meine Jungs haben sich in der Winterpause die 50-Punkte-Marke zum Ziel gesetzt – und offensichtlich meinen sie es Ernst damit.“
Nachdem Ishak Adahchur seine Elf beim Startelf-Debüt von Leon Mani mit einem wuchtigen Schuss in Führung geschossen hatte (7.), versäumten es die 04er nachzulegen. Die Strafe für die mangelhafte Chancenverwertung gab es noch vor der Pause – 1:1 (37., Emmanuel Clinton Williams). Nach dem Wechsel verbuchte Siegburg zwar weniger Möglichkeiten, dafür nutzte man diese konsequent: Ishak Adahchur (57./ FE), Waiss Ezami (58.) und Giulio Multari (76.) sorgten für klare Verhältnisse, ehe Williams einen selbst herausgeholten Elfmeter zum 2:4-Endstand verwandelte (78.). „Auch wenn wir danach etwas ins Schwimmen geraten sind: Heute haben wir wieder unser wahres Gesicht gezeigt“, bilanzierte Otto.
Siegburger SV 04 empfängt den FC Hürth
Am Sonntag empfängt der SSV den FC Hürth um die beiden Ex-Siegburger Tom Isecke und Sam-Calvin Kisekka. Sowohl im Hinspiel (1:1) als auch beim 0:1 in Hürth vor ziemlich genau einem Jahr war es Bastian Porschen, der den 04ern jeweils mit einem Traumtor wehtat. Jener Angreifer, den Otto sowohl bei Viktoria Glesch-Paffendorf als auch beim TuS Königsdorf (U 19) trainierte.
SSV: Zeddoug – Athanasiadis (46. Zerrouk), Weingarten, Hammouda, Keil – Mani, Adahchur (69. Giulio Multari) – Ojesanmi (72. Honda), Vinci, Ezami (60. Tomson) – Kuhbier (87. Shiraishi).