KlimaschutzSpendenwelle verdreifacht die Zahl für Lohmarer Baumprojekt

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Die Helfer und Helferinnen des Heimat- und Geschichtsvereins

Lohmar – Mit Spaten und Hammer, Motorflex und Machete zogen die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins in den Wald. 1300 Bäume brachte die Truppe an sechs Tagen in die Erde – zum Abschluss eines Projekts, das über sich hinauswuchs. Aus 1000 Bäumen für Lohmar waren durch eine wahre Spendenwelle 3000 geworden.

Auf der Brachfläche am Ende der Schmiedgasse, von Trockenheit, Windeinbruch und Borkenkäferbefall gezeichnet, grünt und blüht es schon.

Arbeit nach Schnelltest

Im Frühjahr 2020 hatte die Aktion mit Unterstützung etlicher Helfergruppen aus Vereinen, Schulen und Kitas begonnen. Aufgrund der Pandemie verzichtete der HGV nun, ein Jahr später, auf Unterstützung. Die 24 Aktiven gingen mit Maske und Abstand zu Werke, die meisten hatten sich zuvor einem Corona-Schnelltest an der Jabachhalle oder einem Selbsttest unterzogen. Die restlichen zehn Prozent durften nur solo Setzlinge in die Erde bringen.

Das Projekt

„1000 Bäume für Lohmar“ schlug ein   in der Vorweihnachtszeit 2019:  Dem Aufruf  des Heimat- und Geschichtsvereins folgten  Stadtmarketingverein,  der  Lions Club, die Bürgerstiftung, der Chor Da Capo, die Allianz Steven und viele Einzelspender, so dass sogar 3000 Bäume angeschafft werden konnten. Der HGV hofft auf Nachahmer, stellt   Geräte, wie die selbst gebaute Reusenbau-Vorrichtung,  interessierten Gruppen zur Verfügung, hilft mit Erfahrungen und Kontaktvermittlung.

20 Laubbaum- und Straucharten sollen im Zusammenspiel mit einer natürlichen Verjüngung künftig einen gesunden und überlebensfähigen Mischwald bilden. Die erste Hälfte der Pflanzen wurde gemischt gesetzt, die zweite Hälfte in Blockpflanzung: Mehrere gleiche Setzlinge (Kastanie, Wildapfel, Vogelkirsche, Bergahorn, Bergulme, Robinie, Traubeneiche, Elsbeere, Eberesche und Winterlinde) werden dabei als Block zusammengesetzt.

Schutz vor Wildverbiss

„In einigen Jahren werden wir sehen, welches Pflanzmodell sich besser durchsetzt“, erläuterte Projektleiter Wolfgang Weber. Für den Schutz vor Wildverbiss sorgen selbst gefertigte Draht-Reusen. Ein Blühstreifen dient als Insektenweide, ein Insektenhotel als Nisthilfe. Die Anpflanzung ist ein Ausflugsziel für die ganze Familie mit Rundweg, Lehrpfad und Ruhebank. Hegen und pflegen wird der Heimat- und Geschichtsverein die Fläche weiterhin: Jährlich mindestens einmal erfolgen Freischneidearbeiten vor allem von Dornen.

Später, so zeigt das frühere Pflanzprojekt am Ingerberg, müssen vereinzelt Bäume gefällt werden, um den Wuchs der anderen zu begünstigen. Der Reusendraht werde hoffentlich mit den Jahren gänzlich vom Rost zerfressen, ein wesentlicher Vorteil zum Verbissschutz aus Kunststoff.

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Bleibt die Bewässerung. Dank der zwei Feuerwehrübungen 2020 hätten mehr als 90 Prozent der Setzlinge den Anwuchs geschafft, berichtete Weber. „Sollte es wieder so trocken werden und Corona es zulassen, werden wir zum gemeinsamen Gießen im Wald einladen.“ Die ersten 1000-Liter-Tanks stünden bereit.

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