Open-Air-Messen abgesagtStadt Lohmar will Kontakte im Gottesdienst vermeiden

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Symbolbild

Lohmar – Alles war vorbereitet für die Christmette Open Air: Die Churchers wollten musizieren, die Kinder ein Krippenspiel aufführen, der Heimatverein Breidt sein Gelände zur Verfügung stellen. Auch in Donrath sollte eine Messe unter freiem Himmel stattfinden. Doch das Ordnungsamt der Stadt legte den Katholiken nahe, wegen der Ansteckungsgefahr auf die Feiern zu verzichten.

Andere Maßstäbe in Troisdorf

Zur großen Enttäuschung der Organisatoren, sagt Silke Klug, die mit ihrem Mann Elmar, dem Leiter der Churchers, seit einem Vierteljahrhundert die Familienmesse in Breidt gestaltet, in Vor-Pandemie-Zeiten in der Kirche Sankt-Joseph.

In Troisdorf gelten offenbar andere Maßstäbe, dort begehen, wie berichtet, die Gemeinden einen ökumenischen Weihnachtsgottesdienst mit Gesang mitten in der Stadt an der Viktoriakirche. Das Gelände an der Karl-Schafhaus-Schule in Breidt ist bedeutend größer, die aktuelle Zahl der Corona-Infizierten in Troisdorf im Verhältnis zur Einwohnerzahl in etwa gleich.

Ordnungsamt empfiehlt Absage der Messe

Das Lohmarer Ordnungsamt habe die Veranstaltungen nicht verboten, teilte Stadtsprecherin Elke Lammerich-Schnackertz auf Anfrage mit. Das Schreiben an die Gemeinde ist allerdings unmissverständlich formuliert: Als derzeit oberste Prämisse gelte es, „jegliche unnötigen Kontakte zu vermeiden“.

Und weiter: „Derartige Gottesdienste“ seien „nach CoronaSchVO zwar nicht explizit untersagt, jedoch weise ich Sie ausdrücklich auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen in der zurzeit gültigen CoronaSchVO hin“.

Hygienekonzept nicht anerkannt

Die Koordinatorin für das Ehrenamt in der Pfarrgemeinde hatte in ihrer Anfrage an das Amt betont, höchste Vorsicht walten zu lassen, selbstverständlich Desinfektionsmittel bereit zu halten, Teilnehmerlisten zu führen, auf Abstände und Mundschutz zu achten.

Das Krippenspiel sei nur kurz, jedes Kind sollte sein eigenes Mikrofon bekommen, ergänzt Silke Klug. Ihre Botschaft sei offenbar nicht auf offene Ohren gestoßen, kommentiert sie folgenden Satz in dem Schreiben der Stadt: „Im Hinblick auf das anlässlich unseres Gottesdienstes zu erwartende Klientel sollte hier umso mehr auf die Kontaktvermeidung geachtet werden.“

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Daraufhin sagten die Klugs alles ab. Silke Klug: „Obwohl wir nicht verstanden haben, von welchem Klientel die Rede ist. Sind es die Familien, die noch einen Bezug zur Kirche haben? Die Eltern, die ihren Kindern vermitteln wollen, was wir an Weihnachten feiern? Oder sind die alten Leute gemeint, die besser zu Hause bleiben sollen, um sich nicht anzustecken?“

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