Der Fußball-Mittelrheinligist kommt im Duell mit Schafhausen nicht über ein Remis hinaus. Interimstrainer Martin Gerards scheute nicht vor „Experimenten“.
Fußball-MittelrheinligaFC Hennef 05 „verliert“ mit 1:1

Luah Mahessa (vorne) und der FC Hennef 05 müssen sich mit einem Remis begnügen.
Copyright: Quentin Bröhl
FC Hennef 05 – FC Union Schafhausen 1:1 (1:1). Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel – so lautete das Fazit aus Sicht des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 nach dem ersten Spiel seit dem gemeinsamen Rücktritt von Chefcoach Fatih Özyurt und Co-Trainer Frank Süs. „In mentaler Hinsicht kann ich den Jungs heute überhaupt keinen Vorwurf machen“, kommentierte Sportchef Frank Fußhöller die Punkteteilung gegen das Schlusslicht. „Aber klar: In unserer jetzigen Situation helfen uns eigentlich nur Siege weiter. Entsprechend geknickt sind wir heute alle.“ Zumal die direkte Konkurrenz einmal mehr fleißig punktete, diesmal nicht zuletzt die SpVg Porz (2:0 bei Fortuna Köln II).

Zu früh gefreut: Interimstrainer Martin Gerards bejubelt das Hennefer 1:0.
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Interimstrainer und Vorsitzender Martin Gerards hatte im Vergleich zur Pleite in Porz (1:5) drei neue Spieler in die Startelf berufen, nämlich Mohammed Bouchafrati, Deniz Gönen und Kai Schusters. Letzterer sollte den 05ern einen Traumstart bescheren – 1:0 (7.). Auch die Umstellung auf ein 3:5:2-System (mit Defensiv-Ass Ansgar Pflüger als zweiten Stürmer) sollte zunächst fruchten. Doch in der 31. Minute unterlief Gönen ein folgenschwerer Fehler: Sein zu kurz geratener Rückpass auf Luca Wilsing landete bei Tim Scheuvens, der den Hennefer Keeper erst umkurvte und dann Paul Wolf im Zentrum bediente – 1:1.
Erst in der Schlussphase drückte der FCH wieder vehement auf die Führung, doch sowohl Schusters als auch Denys Pinchuk scheiterten aus aussichtsreicher Position. Um ein Haar hätten die 05er sogar mit ganz leeren Händen dagestanden: Nach einem Konter hatte Wolf Wilsing bereits umkurvt, doch seinen Schuss blockte der mitgelaufene Lukas Harden im letzten Moment ab (90.).
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FCH: Wilsing – Camara, Gönen (81. Harden), Teixeira – Mus, Bouchafrati, Shala, Mahessa (70. Biniazz), Schusters (90./+2 Ichue) – Pinchuk, Pflüger.
SSV Merten – Siegburger SV 04 3:0 (2:0). Die Vizemeisterschaft ist vorerst in weite Ferne gerückt. Nach der 0:3-Niederlage in Merten musste der SSV 04 den Tabellenzweiten bis auf sieben Punkte davonziehen lassen. „Heute hat sich die individuelle Klasse durchgesetzt“, verwies Gästetrainer Alexander Otto nicht zuletzt auf die starken Umschaltmomente des Gegners unmittelbar vor den Toren von Rikiya Ohashi (20./FE), Pascal Köpp (30.) und Winzent Suchanek (86.).
Der Knackpunkt der Partie ereignete sich nach einer halben Stunde: Nachdem Michael Ojesanmi im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem Mertener Keeper Pascal Geisler gescheitert war, schloss Köpp einen mustergültig vorgetragenen Konter zum 2:0 ab. Die Siegburger stemmten sich zwar vehement gegen die drohende Niederlage, doch etwas Zählbares sollte nicht mehr dabei herausspringen; Noah Tomson zwang den gegnerischen Verteidiger Eliot Albert lediglich noch zu einer Notbremse – Rote Karte (90.). Kurz zuvor war der Ex-Hennefer Kenan Akalp noch per Foulelfmeter an SSV-Keeper Michael Vogel gescheitert.
Siegburger Regisseur Alec Vinci muss früh vom Feld
Besonders schmerzhaft endete der Sonntagnachmittag für Alec Vinci: Der Gästeakteur musste nach einem Zusammenprall im Luftduell vom Feld – und zudem mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. „Die Niederlage ändert aber nichts daran, dass wir unsere bärenstarke Saison noch krönen wollen“, erklärte Otto. „Wir sind immer noch hungrig auf weitere Siege.“
SSV 04: Vogel – Athanasiadis (79. Honda), Weingarten, Hammouda (46. Conde), Keil – Adahchur, Vinci (56. Giulio Multari) – Tomson, Ojesanmi (46. Idoguchi), Ezami – Kuhbier (46. Sai).