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Kein gern gesehener GastSiegburg entführt erneut drei Punkte aus Hennef

3 min
Tom Schnörpel

Die Siegburger bejubeln den Treffer durch Tom Schnörpel (Dritter von links), Keeper Moritz Hellwig vom FC Hennef 05 moniert Abseits.  

Ein Tor nach 23 Sekunden ebnet dem Fußball-Mittelrheinligisten den Weg zum Derbysieg. Zwei Szenen sorgen hinterher für Diskussionsstoff. 

Es bleibt dabei: Der Siegburger SV 04 ist einfach kein gern gesehener Gast im Anton-Klein-Sportpark. Zum fünften Mal in Folge unterlag der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 dem Lokalrivalen im eigenen Stadion. Bei Sportchef Frank Fußhöller überwog trotz der 0:2 (0:1)-Niederlage eindeutig der Stolz: „Wir haben einen Riesenfight abgeliefert und waren aus meiner Sicht sogar das griffigere Team. Für mich war es eine typische 0:0-Partie. Dass der gegnerische Keeper (Jens Fikisi, Anm. d. Red.) ab der 52. Minute auf Zeit gespielt hat, werte ich als großes Kompliment für meine Mannschaft.“

Meine Jungs haben die Platzverhältnisse von der ersten Sekunde an blendend angenommen
Alexander Otto, Trainer des Siegburger SV 04

Der Siegburger Cheftrainer Alexander Otto sprach indes von einem „typischen Derby. Es war klar, dass wir auf diesem Acker nicht unseren gewohnten Kombinationsfußball aufziehen können. Meine Jungs haben die Platzverhältnisse von der ersten Sekunde an blendend angenommen – das war heute ganz sicher der Schlüssel zum Erfolg.“ Ein großes Kompliment richtete der Coach auch an die mitgereisten Fans, die ihrerseits ein kleines Feuerwerk abbrennen sollten. Auch im wahrsten Sinne des Wortes: Wegen des Zündens von Pyrotechnik musste die Partie Mitte der zweiten Halbzeit kurzzeitig unterbrochen werden.

Während die 04er die 30-Punkte-Marke knackten und dem Spitzenreiter SV Bergisch Gladbach 09 weiter dicht auf den Fersen bleiben, beträgt der Vorsprung des FC Hennef 05 auf einen Abstiegsplatz nach wie vor fünf Zähler.

Kenan Karaca

Folgenreiches Duell: Kenan Karaca (Mitte) vom FC Hennef 05 sieht nach dem Zweikampf gegen Alexander Tackie Sai Gelb-Rot.

Enes Yilmaz hatte vor gut 300 Zuschauern für einen Siegburger Traumstart gesorgt: Nach einer Flanke von William McIntosh nickte der Kapitän am langen Posten zur Führung ein. Nach 23 Sekunden, wohlgemerkt. Nach dem 2:0 durch Tom Schnörpel (55.) monierten die Hennefer vehement Abseits, doch die Pfeife des Referees blieb stumm.

Es war nicht die einzige Entscheidung, die Fußhöller hinterher kritisieren sollte. Denn auch die Gelb-Rote Karte für Kenan Karaca nach einem intensiven Zweikampf mit Alexander Tackie Sai (67.) bezeichnete er als „viel zu hart. Der Schiedsrichter hat heute mit den Karten regelrecht um sich geworfen. Leider nur auf unserer Seite.“ So musste der bereits verwarnte Luah Mahessa zur Pause in der Kabine bleiben – ausgerechnet im Duell mit seinem Bruder Kelana, der den zweiten Siegburger Treffer mustergültig vorbereiten sollte. „Wir haben uns trotzdem nicht hängen lassen“, so Fußhöller. „Andere Mannschaften wären zu zehnt sicherlich eingebrochen.“


FCH: Hellwig – Kubek, Karaca, Hoffmann, Pflüger – Kunzika (71. Bouakran), Mahessa (46. Schusters), Rosic – Dang, Ernst (58. Sopo), Köhl (81. Delkic).

SSV: Fikisi – Keil, Weingarten, Camara, Jo – Suleiman (81. Hammouda), Yilmaz – Schnörpel (73. Sakamaki), McIntosh (57. Vinci), Mahessa (87. Stupp) – Kuhbier (62. Sai).