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Nach Trainer-RücktrittFälber-Brüder übernehmen für Michael Müller

Lesezeit 3 Minuten
Michael Müller (rechts) und Jannik Lüßem

Nicht mehr im Amt beim TuS Mondorf: Chefcoach Michael Müller (rechts) und Co-Trainer Jannick Lüßem.

Der blutleere Auftritt in Deutz war offenbar zu viel: Michael Müller ist als Trainer des TuS Mondorf zurückgetreten. Zwei Brüder übernehmen. 

Michael Müller ist nicht mehr Trainer des Fußball-Landesligisten TuS Mondorf. Am Mittwochabend zog der 37-Jährige die Reißleine und trat zurück. Gemeinsam mit seinem Assistenten Jannik Lüßem (30). Bis zum Saisonende übernehmen Spieler Julian Fälber und dessen Bruder Sascha das Kommando an der Seitenlinie.

„Ich kann die Mannschaft für den Abstiegskampf nicht mehr emotionalisieren“, unterrichtete Müller den Abteilungsleiter Martin Krämer und Präsidenten Stephan Engels am Mittwoch in einem Telefongespräch. Der Verein liege ihm nach wie vor am Herzen und er wolle mit der Entscheidung „vielleicht noch mal Kräfte freisetzen und den Weg frei machen für eine Veränderung zum Positiven hin“.

Martin Krämer bedauert Rücktritt

Schon am Dienstagabend hatte Krämer mit dem Coach, der seit anderthalb Jahren im Amt ist, ein gut zweistündiges Gespräch geführt. „Da haben wir noch nach Lösungen gesucht und überlegt, was wir ändern können“, beschreibt Krämer den weiterhin sehr guten Kontakt zum „Mondorfer Jungen“ Müller. „Ich bin traurig über die Entscheidung und hoffe sehr, dass ich beide auch künftig regelmäßig im Sportpark Süd antreffen werde.“

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Die Verantwortlichen seien mit Müllers Arbeit stets zufrieden gewesen, betont er. „Michael hat in der letzten Saison 41 Punkte geholt und die Mannschaft ist ja noch mal verstärkt worden“, so Krämer. Doch nach dem 1:2 vor der Winterpause gegen Bornheim folgten in diesem Jahr drei blutleere Auftritte, nämlich in Nümbrecht (1:3), gegen Schlebusch (1:2) und vor allem zuletzt in Deutz (0:4). „Am Sonntag haben wir unsere schlechteste Saisonleistung gezeigt“, bestätigt Krämer.

Mondorf empfängt Spitzenreiter Pesch

Neun Partien vor Saisonende ist der TuS auf den ersten Abstiegsplatz abgerutscht und hat bereits drei Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. „Wir spielen unter anderem noch gegen die Top-Vier-Mannschaften – das macht die Aufgabe nicht gerade einfacher“, sagt der Abteilungsleiter vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den Spitzenreiter FC Pesch. „Ich glaube, dass die Spieler es noch gar nicht richtig realisiert haben, in welch prekärer Situation wir stecken.“

Der mit einem Kreuzbandriss derzeit verletzte Fälber (28) übernahm bereits am Dienstag das Training. Während des besagten „Krisengesprächs“. „Jule hat schon die eine oder andere Idee, wie er die Wende herbeiführen will“, berichtet Krämer. Sascha Fälber (41) fungiert beim TuS derzeit als Torwarttrainer und verfolgt seit Jahren hautnah den Werdegang seines Bruders, also auch schon in Siegburg und zuvor in Mondorf. „Die beiden bekommen jetzt bis zum Saisonende unser Vertrauen“, so Krämer.

Ebenfalls noch ohne einen einzigen Punkt in diesem Jahr reist der 1. FC Spich am Sonntag zum Tabellenzweiten SSV Merten. „Wir haben drei Mal geführt und am Sonntag gegen Flittard sogar ein 2:0 verspielt“, so Sportchef Oliver Thoss. Die Rote Karte gegen Ugur Dündar brachte die Spicher letztlich auf die Verliererstraße. Gegen die Zwei-Spiele-Sperre wegen einer Notbremse haben die Verantwortlichen Protest eingelegt. „Das ist uns zu viel“, so Thoss.

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