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Alles bereit für den ImpfstartImpfzentrum Sankt Augustin ist eingerichtet

Lesezeit 3 Minuten

Auf der dritten und sechsten Etage gibt es je ein Arzt-, vier Impf- und sechs Wartezimmer. Landrat Sebastian Schuster (rechts) und seine Mitarbeiter testeten am Mittwoch die Abläufe.

Sankt Augustin – Das Impfzentrum des Kreises steht. Am Tag vor Heiligabend gab es einen ersten Testlauf mit 24 Probanden, um zu überprüfen, ob tatsächlich drei Minuten für die Impfung ausreichen. Der Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, Ingo Freier, war zufrieden mit der kleinen Übung. Er konnte noch einige Stellschrauben optimieren.

Das zeigte er mit Landrat Sebastian Schuster bei einer Begehung im und am Kinderkrankenhaus. Auf dem Parkplatz neben der Einfahrt ist in den vergangenen Tagen eine Leichtbauhalle mit Heizung im Winter und Klimaanlage im Sommer aufgebaut worden. Dort wird registriert und aufgeklärt. Schon am Eingang gibt es die erste Verbesserung. Statt die persönlichen Angaben beim Fiebermessen zu erfassen, wird jetzt lediglich die Temperatur dokumentiert. Nur wer kein Fieber hat, kommt hinein. Das dauert etwa 20 Sekunden.

An der Einfahrt zur Asklepios Kinderklinik ist eine Leichtbauhalle für die Registrierung und Aufklärung aufgebaut worden.

Datenkontrolle in der Halle

Drinnen sitzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kassenärztlichen Vereinigung in Kabinen und kontrollieren die Daten sowie die Terminvereinbarung und die vier Formblätter, die jeder Impfwillige ausfüllen muss. Hier ergab sich die nächste Veränderung. In einer der Boxen muss der Tresen abgesenkt werden, damit auch Rollstuhlfahrer mit den Mitarbeitern reden können. Mit einer Nummer geht es anschließend in die Wartezone mit ausreichend Abstand zwischen den Stühlen.

Rund 240 Quadratmeter groß ist die Halle, die von 8 bis 20 Uhr im Schichtbetrieb besetzt ist. Über Fernsehbildschirme werden durchgängig Informationen zum Verfahren geliefert. Begleiter bringen die Besucher nach Aufruf ihrer Nummer zum Hauptgebäude auf die dritte oder sechste Etage – Abschluss der Phase 1 des Impfverfahrens.

Impfstart ab Mitte Januar

Die Phase 2 ist die eigentliche Impfung in vier Zimmern je Etage. Die Verantwortung liegt bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Frühestens Mitte Januar, so schätzt Freier, wird es losgehen. Bis dahin werden auch die Bodenbeschriftungen angebracht, dafür sei es jetzt noch zu früh. Der Impfstoff von Biontech wird in Sankt Augustin gekühlt auf minus 70 Grad Celsius angeliefert, das liegt in der Verantwortung des Landes.

Im Zentrum werden aus einer Phiole jeweils fünf Impfdosen mit einer Kochsalzlösung angerührt. Sie dürfen nur geschwenkt werden. Bei zwei bis acht Grad gekühlt müssen sie innerhalb von fünf bis sechs Stunden verimpft werden. Der reine Impfstoff kann bei diesen Temperaturen bis zu fünf Tage gelagert werden. Die Phase 3 ist die Nachbetreuung.

Auf beiden Etagen sind jeweils sechs Ruhezimmer für 40 Menschen vorbereitet. 30 Minuten Warte- und Beobachtungszeit sind keine Pflicht, werden aber empfohlen. Der Kreis hat das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter und den Malteser Hilfsdienst damit betraut. Am Sonntag kommen die ersten 180 Impfdosen, am 29. und 31. Dezember je 2150. Frühestens März/April werde „Otto Normalverbraucher“, so Schuster, an der Reihe sein.