50 JahreKinderklinik in Sankt Augustin startete 1971 mit 199 Betten

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In der Festschrift zum runden Geburtstag gibt es viele historische Bilder, so auch von Frühchen, die in der Kinderklinik betreut werden.  

Sankt Augustin – Mehr als 600 Mitarbeiter, zehn Fachabteilungen, Versorgung von 80.000 Kindern im Jahr – beeindruckende Zahlen, die für die Kinderklinik in Sankt Augustin stehen. Grund genug, um das 50-jährige Bestehen zu feiern, auch wenn das Fest am Freitag wegen Corona etwa kleiner ausfiel.

Zahlreiche hochrangige Politiker gratulierten, aber auch die Klinikführung. Sie dankte den Angestellten, die in einem zweiminütigen Imagefilm die Hauptdarsteller waren. „Zwei Tage haben wir daran gedreht, wir sind froh, das gemacht zu haben und danken allen, die mitgewirkt haben“, sagte Geschäftsführerin Stefanie Wied.

Sankt Augustin: Kinderklinik startete 1971 mit 199 Betten

Den Anfang machte 1971 Chefarzt Professor Dr. Hans Weber mit 199 Betten. Spätestens im Jahr 1975 mit der Einrichtung der Kinderchirurgie, die 16 Betten umfasste, vergrößerte sich der Bekanntheitsgrad der Kinderklinik in Sankt Augustin weit über die Kreisgrenzen hinaus. Im daraus resultierenden Herzzentrum werden heute zehn Prozent aller bundesweiten Eingriffe durchgeführt, für NRW liegt der Anteil bei 30 Prozent.

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Die britische Premierministerin Margaret Thatcher besuchte die Klinik im November 1983, hier mit dem damaligen Ärztlichen Direktor Dr. Klaus von Schnakenburg. 

Bürgermeister Max Leitterstorf gratulierte im Namen der Verwaltung und bemerkte: „Als hier die Arbeit begann, war ich noch nicht auf der Welt und noch nicht geplant.“ Der Verwaltungschef, Jahrgang 1985, sagte, er könne sich noch gut daran erinnern, wie er als Kind hier wegen einer Kopfverletzung behandelt wurde, seine Frau sei sogar als Frühchen dort untergebracht gewesen. „Für uns in Sankt Augustin ist die Klinik nichts so Besonderes, aber wir sind stolz auf die Einrichtung.“

Kai Hankeln, CEO der Kliniken-Gruppe Asklepios aus Hamburg, die das Haus in Sankt Augustin seit dem 1. Januar 2001 leitet, übte auch Kritik. „Die Einführung der Fallpauschalen hat besonders die Kindermedizin vor massive Herausforderungen gestellt.“ Kinder seien keine kleinen Erwachsenen. Ihre Behandlung erfordere weitaus größeren Aufwand als bei Erwachsenen und sei noch immer nicht ausreichend finanziert. Man hoffe auf die Umsetzung des Bundesratsbeschlusses vom Juni, die Kinder- und Jugendmedizin aus dem Fallpauschalen-System herauszunehmen.

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„Empathie zeigen, ohne von den eigenen Gefühlen überwältigt zu werden, ist eine beeindruckende Fähigkeit, die alle Mitarbeiter in Sankt Augustin auszeichnet“, fügte er an. „Ihr Einsatz war, ist und bleibt unermüdlich, jeden Tag, und das rund um die Uhr. Darauf können wir stolz sein.“ In der turbulenten Zeit hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich der Pandemie mit Entschlossenheit und auch mit persönlichem Risiko entgegengestellt. Die Mitarbeiter hätten 20 an Covid-19 erkrankte Kinder intensivmedizinisch behandelt und damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Virus in der Region geleistet.

Die Asklepios-Kliniken hätten sich das Ziel vorgenommen, in der Digitalisierung neue Maßstäbe zu setzen. „Wir wollen innovative Wege beschreiten, von der digitalen Patientenakte bis zur digitalen Sprechstunde haben wir das auf den Weg gebracht.“ Eine Übermittlung von Testergebnissen mit Fax oder händische Kontaktnachverfolgung könne nicht einer weltweit führenden Industrienation entsprechen.

Meilensteine der Klinik 

1971: Eröffnung der Kinderklinik des Rhein-Sieg-Kreises.

1974: Die Kinderklinik wird von der Johanniter-Gesellschaft übernommen.

1976: Eröffnung der interdisziplinären Intensivstation.

1982: Gründung des Vereins der Freunde und Förderer der Kinderklinik Sankt Augustin.

1983: Besuch der britischen Premierministerin Margret Thatcher.

1986: Am 4. Februar brennt es nach 1978 zum zweiten Mal in der Klinik, die erst ab Mitte Mai wieder voll betriebsfähig ist.

1989: Gründung der Elterninitiative krebskranker Kinder Sankt Augustin (EKKK).

2000: Einweihung des Deutschen Kinderherzzentrums.

2011: Die „Silberinsel“ der EKKK wird eröffnet, eine Betreuungsstätte für die Kinder während ihres Klinikaufenthalts.

2014: Eröffnung der „Ronald McDonald Oase“, Rückzugsort für Familien mit schwer kranken Kindern. 

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