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FernsehkochTim Mälzer verhilft Sankt Augustinerin mit Down-Syndrom zum Traumjob

Lesezeit 3 Minuten
Die Sankt Augustinerin Nicola Gaebel (hintere Reihe, zweite von rechts) war in einem TV-Format mit Tim Mälzer zu sehen. Der Auftritt verhalf der 19-Jährigen mit Down-Syndrom zu ihrem Traumjob.

Die Sankt Augustinerin Nicola Gaebel (hintere Reihe, zweite von rechts) war in einem TV-Format mit Tim Mälzer zu sehen.

Die 19-jährige Nicola Gaebel aus Sankt Augustin nahm an einem TV-Experiment des Fernsehkochs Tim Mälzer. Anschließend fand sie zu ihrem Traumjob.

Mit 19 Jahren starten viele junge Menschen ins Berufsleben, und sie werden flügge. Nicola Gaebel, eine junge Frau mit Down-Syndrom aus Buisdorf, gelang über ein Doku-Experiment des Senders Vox mit Fernsehkoch Tim Mälzer der Einstieg in ihren Traumberuf in der Gastronomie.

„Wir haben im Fernsehen gesehen, dass Vox Menschen mit Down-Syndrom für ein berufsorientiertes Praktikum in der Gastronomie sucht“, erzählt Nicolas Mutter Gabriele Gaebel. Bei der Sendung „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ sollten 13 Menschen mit Down-Syndrom an den Restaurant-Service und die Arbeit in der Küche herangeführt werden.

Professionelle Betreuung war entscheidend für Nicola Gaebel aus Sankt Augustin

Träger des Restaurants ist die Akademie Himmelreich im Breisgau, eine Einrichtung der Diakonie, die seit Jahren ein Hofgut führt, in dem knapp die Hälfte der Angestellten schwerbehindert sind.

Die 19-jährige Nicola Gaebel war an einem Projekt mit Tim Mälzer beteiligt. Mutter Gabriele Gaebel unterstützte sie dabei.

Die 19-jährige Nicola Gaebel war an einem Projekt mit Tim Mälzer beteiligt. Mutter Gabriele Gaebel unterstützte sie dabei.

Nicola Gaebel hatte schon während ihrer Schulzeit Praktika im Hotel und der Gastronomie in Hennef und Sankt Augustin gemacht: „Mir gefällt diese Arbeit, besonders an der Theke.“ Nachdem erste Bedenken ausgeräumt waren, entschied die Familie, sich zu bewerben und auf das Abenteuer einzulassen, „auch weil wir wussten, dass die Teilnehmer professionell betreut werden“, ergänzt ihre Mutter.

Vom 1. März bis Ende Mai lebten und arbeiteten Nicola Gaebel und die anderen Teilnehmer in dem badischen Landgasthof, wo sie von Kameras begleitet wurden. Die erste längere Trennung vom Elternhaus nahm sie locker: „Ich fand das cool.“

Quote: Programm mit Tim Mälzer erwies sich als Überraschungsformat

Anfang November konnten die Fernsehzuschauer erleben, welche Herausforderungen die Teilnehmer zu bestehen hatten, im Coaching mit Tim Mälzer und den realen Gästen – für Nicola Gaebels Eltern und ihre beiden älteren Schwestern eine interessante Erfahrung: „Ein paar Mal habe ich sie im Fernsehen kaum wiedererkannt, so verhält sie sich doch sonst nicht“, staunte ihre Mutter.

Mit einem Marktanteil von zehn Prozent sowie zahlreichen begeisterten Zuschauer-Reaktionen erwies sich die Dokumentation als Überraschungserfolg, die auch inhaltlich funktionierte, so dass Tim Mälzer von den Teilnehmern als seinen „Kollegen“ sprach.

„Mir hat das Spaß gemacht, und die Gruppe ist toll“, erzählt Nicola Gaebel, noch heute ist sie mit den anderen Teilnehmenden über Whatsapp in Kontakt. Ihr Trinkgeld aus dem Praktikum hat sie gespart.

Sankt Augustinerin pendelt wöchentlich in den Schwarzwald

Der zweite Teil der Geschichte der sportlichen jungen Frau, die Wandern, Skifahren und Schwimmen zu ihren Hobbys zählt, begann nach Drehschluss. Sie wird jetzt über die Akademie Himmelreich eine zweijährige berufliche Qualifizierung absolvieren, an deren Ende der Einstieg in die professionelle Gastronomie stehen kann.

Dafür pendelt sie derzeit wöchentlich mit dem Zug zwischen ihrem Wohnort und dem Schwarzwald, wo sie bei einer Gastmutter wohnt und ihren Alltag weitgehend selbstständig organisiert. „Das hätte ich ihr im Juli noch nicht zugetraut“, sagt ihre Mutter. Ab Februar beginnt dann ihre praktische Ausbildung im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) auf dem Siegburger Michaelsberg.