Mädelskram und KlunkerklitzchenHandmade Market in Siegburger Stadtmuseum

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Stöbern und  Ausprobieren: Im Foyer  des Stadtmuseums kamen Kunden und Händler ins Gespräch.    

Siegburg – „Ein Tropfen Peace, zwei Tropfen wilde Orange, ein Tropfen Balance“ – fertig ist eine Mischung, die selbst den mordlüsternen Jack Torrance alias Jack Nicholson besänftigt hätte. Mit dem Filmstill, in dem der Star aus dem Horrorfilm „Shining“ die Zähne fletscht, wirbt Gerlinde Schüller für ihre Aromatherapie.

Der Stresspegel der Besucher, die im Stadtmuseum über den „Handmade Market“ flanieren, dürfte um einiges niedriger liegen. Aber die Einladung, eine Auszeit zu nehmen und sich die Hände massieren zu lassen, nimmt mancher gern an. Eine eigens gezogene „Ölkarte“ spielt Schicksal und entscheidet über die passende Mixtur.

Passende Mixtur

Die stimmte insgesamt beim „Handmade Market“, den Alisa Parisi zum vierten Mal veranstaltete. Die Inhaberin des Museumscafés „Muca“ hat sich auf ihren Reisen von solchen Märkten inspirieren lassen, die allerhand Schnickschnack präsentieren. Das stößt auch in der Kreisstadt auf Resonanz, wo der Markt am Wochenende zum vierten Mal gezeigt wurde. 35 Ausstellerinnen lockten das Publikum mit Schmuck, Floristik, Textil, Papierkunst oder Keramik. Doppelt so viele Kleinunternehmerinnen hatten sich beworben.

Gleich im Entrée demonstrierte Corinna Casellas, wie man eine Business-Niederlage in einen Erfolg umwandelt. Ihre Geschäftsidee, Kaffee- und Espressotassen mit eingelassenem „Ruhepunkt“ für den Daumen, ließ sich nicht realisieren. „Von der Keramikmanufaktur aus Portugal erhielt ich eine Fehllieferung“, erzählt die Siegburgerin. Die viel zu großen Gefäße wandelte Casellas um – in Kakteentöpfe und Kerzenbehälter, dazu gibt’s Teller, mit ermutigenden Slogans bemalt.

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Alisa Parisi vom Museumscafé hat den Markt organisiert.  

Herzige Kalendersprüche spielen überhaupt eine große Rolle im Geschäft mit dem „Mädelskram“, mit „Klunkerlitzchen“, handbemalten Postkarten und bedruckten Kissen zum Kuscheln vor dem Kamin. Für 1,50 Euro gab’s Löwenzahnsamen in winzigen Flaschen mit der Aufforderung, dem Beschenkten etwas Gutes zu wünschen.

Pfotenabdrücke von Haustieren

Das Zehnfache musste man für Preziosen von Anna Wilwerscheid hinlegen. Zu persönlichen Schmuckstücken verarbeitet die Troisdorfer Goldschmiedin den Pfotenabdruck von Hund und Katze.

Der fiel im Fall ihres eigenen Australian Shepard ziemlich mächtig aus, weshalb es auch möglich ist, sich nur eine einzelne Zehe von Felix oder Finja fertigen zu lassen – womöglich mit Gravur und einem Mini-Brillanten.

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