Wiedersehen nach 66 JahrenEhemalige Wolsdorfer Volksschüler veranstalten Klassentreffen

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Es sind die zehn Volksschüler zu sehen.

Viel zu erzählen hatten sich die zehn ehemaligen Volksschülerinnen und -schüler aus Wolsdorf, die sich nach 66 Jahren trafen.

Die ehemaligen Volksschüler waren vor 66 Jahren gemeinsam in Wolsdorf zur Schule gegangen. Heute sind sie auf der ganzen Welt verteilt. 

Aus den einstigen i-Dötzchen sind gestandene Senioren in den besten Jahren geworden. 66 Jahre nach ihrer Einschulung kamen zehn Schülerinnen und Schülern der einstigen Volksschule Wolsdorf zum Klassentreffen im „Siegblick“ zusammen.

„Wir haben noch auf Schiefertafeln schreiben gelernt“, erinnerte sich Detlef Schumacher, der mit Marie-Luise Limbach das Treffen organisiert hatte. Doch auch die bald darauf eingeführten Schreibhefte und Füllfederhalter machten es den 1950 geborenen Schülern nicht leichter, und der Kampf gegen die Tintenkleckse beherrschte den Alltag.

Rustikale Erziehungsmethoden

Zumal die damalige Lehrerin Frau Thomas in der dreißigköpfigen Klasse ein strenges Regiment mit rustikalen Erziehungsmethoden führte: Backpfeifen und an den Ohren ziehen gehörten zum pädagogischen Repertoire, mancher Schüler musste stundenlang in der Ecke stehen.

Auf das Mitleid ihrer Eltern durften die Pennäler nicht hoffen: „Wenn man erzählte, dass man bestraft wurde, hieß es, dass man ja wohl auch etwas angestellt hatte.“ Doch die ertappten Sünder wussten sich zu wehren. Zu Karneval gab es in den Geschäften Knallkörper zu kaufen, die dann den besonders strengen Lehrern zwischen die Füße geworfen wurden.

Flower-Power-Ära auch in Wolsdorf

„Das hat richtig Ärger gegeben“, blickte Detlef Schumacher zurück. Zum Ende der Schulzeit im Jahr 1966 waren aus den Kindern bereits Halbstarke geworden. Und die Flower-Power-Ära schwappte auch ins beschauliche Wolsdorf über.

Da waren die Haare lang, und auch der kleinste elterliche Keller wurde als Partyzone genutzt, erinnerte sich Schumacher: „Die Beatles und die Rolling Stones waren auch bei uns stark angesagt.“ Nach acht Jahren Volksschule folgte nach dem Abschluss der Beginn der Lehre und damit begann auch der Ernst des Lebens. Etliche Absolventen blieben im Großraum Siegburg, andere zog es in die Ferne.

So war Rolf Broza für das Klassentreffen aus Thailand angereist, Mitorganisator Schumacher lebt seit einigen Jahren im Schweizer Kanton Luzern. „Der Zusammenhalt untereinander ist immer noch stark“, freute er sich. Auf Schiefertafeln sind die einstigen Schüler natürlich längst nicht mehr angewiesen: „Heute halten wir per E-Mail-Kontakt.“ 

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