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BürgerbeteiligungWas zur Großbaustelle auf der Siegburger Zeithstraße bislang bekannt ist

Lesezeit 3 Minuten
Autos befahren eine breite Straße, im Vordergrund ein Zebrastreifen

Die Zeithstraße in Siegburg kann nicht bleiben, wie sie ist. Eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, wie Verkehr, Kanalisation und Stadtklima verbessert werden können.

Zwischen den Kreisverkehren an der Wellenstraße und auf dem Stallberg wird bald auf 1,6 Kilometern an Kanalisation und Fahrbahn gearbeitet.

Auf die Siegburgerinnen und Siegburger kommt in absehbarer Zeit eine Baustelle mit riesigen Auswirkungen zu: Die Zeithstraße wird zwischen den Kreiseln an der Wellenstraße und dem in Stallberg auf einer Strecke von 1,6 Kilometern erneuert.

Nötig werden die Arbeiten insbesondere durch den schlechten Zustand der Kanalisation und der Fahrbahn. Einzelheiten Details wurden genannt, als Bürgermeister Stefan Rosemann mit einer Onlinekonferenz das Verfahren zur Bürgerbeteiligung eröffnete.

Reaktion auf den Klimawandel in Siegburg

Michelle Ries vom Planungsbüro Sweco machte deutlich, dass die Stadt so auch auf den Klimawandel reagiere. Vielen sei das Problem der Überflutungen bei Starkregen bekannt, weshalb auch ein neues Regenrückhaltebecken gebaut werde.

Die breite Straße versiegele sehr stark den Boden, sei aber wenig begrünt und heize die Umgebung entsprechend im Sommer auf. Die Anlage neuer Grünflächen und Baumpflanzungen sollen die Situation verbessern. Die Planerin hob hervor, dass es entlang der wichtigen Verkehrsader viele unterschiedliche Nutzer gebe.

Die Siegburger Stadtgesellschaft ist jetzt gefragt

Neben Anwohnern auch Gastronomie, Gewerbebetriebe, Einzelhandel, ein Schulzentrum, ein Gymnasium und Sportstätten. Augenmerk müsse auch der Schaffung von mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr gelten. Bürgerinnen und Bürger können Vorschläge und Ideen bis zum 18. März über ein Internetportal einbringen.

„Nun wird die Kombination aus zwingend erforderlichem Kanalrohraustausch und notwendiger Erneuerung des Belags zur Komplettsanierung der Straße führen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisstadt. Dabei seien konkrete Schritte noch offen. „Klar ist, wie die Instandsetzung nicht ablaufen wird: aufreißen, Röhren rein, zumachen, asphaltieren, fertig.“

Die Eingriffe in die Kanäle seien so groß, dass der Straßenraum nahezu vollständig aufgerissen werden müsse. „Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit und auch die Gelegenheit, den Straßenraum neu zu gestalten und neu zu denken.“

Die Bürgerbeteiligung ist dabei Teil einer Machbarkeitsstudie, die „alle Verkehrsmittel berücksichtigen und verschiedene Varianten aufzeigen“ soll. Beispielsweise können Parkplätze neu geordnet, Abbiege- und Fahrstreifen auf Notwendigkeit geprüft werden und Radverkehrs- und Buslinienführungen neu geplant werden.

Die Zeithstraße sei „eine der wichtigsten und auch längsten Straßen in Siegburg“ und habe „eine wichtige übergeordnete verkehrliche Funktion“. Anders als die meisten anderen übergeordneten Straßen sei sie vollständig in städtischer Baulast.

Der Zeitplan sieht den Abschuss der Studie noch in diesem Jahr vor. 2025 könnte eine Variante beschlossen und konkret geplant werden, der Ausbau, der womöglich in einzelnen Abschnitten erfolgt, wäre dann ab 2026 möglich. Die kommunalen Straßenausbaubeiträge übernimmt zu 100 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen.

Konkrete Vorschläge gingen schon ein: etwa zu einem Kreisverkehr an der Einmündung Tönnisbergstraße/Schwimmbad und zum Thema Entschleunigung: Die Zeithstraße werde „nachts gerne als Rennstrecke genutzt“.

Erste Vorschläge zu Entschleunigung und Radverkehr

Ein weiter Teilnehmer beschäftigt sich mit dem Radverkehr: Auf der Zeithstraße gebe es viele Überholmanöver, vor allem, wenn Radler bergan fahren. Sie sollten eine deutlich von der Fahrbahn abgetrennten Weg mit Trennung durch Breitstrich oder Hochbord bekommen, während es bergab über die Fahrbahn gehen könne.

Sogar ohne Schutzstreifen: „Schutzstreifen führen zu Revierverhalten, bei dem Radfahrer in ‚ihren‘ Bereich gedrängt werden oder sich dort vermeintlich gut geschützt aufhalten – aber talwärts rollend zu erreichende Geschwindigkeit erfordert mehr Raum in Kurven oder Verschwenkungen“, heißt es zur Begründung. Erwägenswert sei dabei ein Tempolimit unter 50 Kilometern pro Stunde.        

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