KommentarSiegburger Oktopus darf Senioren nicht vom Schwimmbadbesuch ausschließen

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Das Oktopus-Schwimmbad in Siegburg (Archivbild)

Siegburger  – Mit öffentlichen Schwimmbädern Geld zu verdienen ist schwierig bis unmöglich, im Gegenteil führen sie in vielen kommunalen Haushalten zu beängstigend dicken roten Zahlen. Verständlich, dass die Siegburger Stadtbetriebe da beim Personal sparen und den Ticketverkauf komplett auf digital umstellen wollen. Zudem: Auch für das Oktopus ist es schwer, geeignete Leute zu finden, und die sollten besser am Beckenrand aufpassen, anstatt im Kassenhäuschen zu sitzen. Bei einem Privatunternehmen wäre die Barzahlung schon lange Schnee von gestern.

Senioren von der Nutzung des Schwimmbads in Siegburg auszuschließen, kann nicht de richtige Weg sein

Doch genau das ist der Punkt: Senioren pochen zu Recht darauf, in „ihrem“ öffentlichen Bad weiterhin „analog“ zahlen zu können, wenn sie nicht mit der Technik zurechtkommen oder keine Bankdaten preisgeben wollen. Sie auf diesem Weg von der Nutzung auszuschließen, kann nicht der richtige Weg sein. Die älteren Generationen haben mit ihren Steuern dazu beigetragen, dass es das Bad überhaupt gibt.

Der zusätzliche Ticketverkauf gegen bar in der Innenstadt ist bestenfalls eine Teillösung des Problems und führt an der Lebensrealität vorbei: Wer auf dem Stallberg oder Brückberg wohnt, ist nicht unbedingt oft im Zentrum. Das meiste für den täglichen Bedarf findet er im Viertel.

Ein Hinweis darauf, wie es besser gehen könnte, findet sich ausgerechnet am Eingang des Freibads: ein seit Jahren ungenutzter Kassenautomat, der gegen Münzgeld ein Ticket mit einem scannerlesbaren Strichcode ausspuckt. Diesen oder ein ähnliches Gerät wieder in Betrieb zu nehmen, könnte der richtige Weg sein – und allen Ansprüchen gerecht werden.

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