Strategie für den ÖPNVIn Troisdorf sollen Busse im Zehn-Minuten-Takt fahren

Mehr Busse für Zehn-Minuten-Takt.
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Troisdorf – Eine Fünf-Jahres-Strategie für den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) haben die Mitglieder des Kreistags bei der Verwaltung in Auftrag gegeben. Dem Gebiet Troisdorf, Siegburg, Hennef räumten die Politiker dabei die erste Priorität ein. Was das für die Busfahrgäste in Troisdorf bedeuten könnte, trug im städtischen Ausschuss für Mobilität und Bauwesen Dr. Christoph Groneck vor, Projektleiter Nahverkehrsplanung der Kreisverwaltung.
Sukzessive soll auf den Hauptachsen des Busnetzes der Zehn-Minuten-Takt eingeführt werden; als vordringlich haben die Planer die Linie 506 von Troisdorf über Friedrich-Wilhelms-Hütte nach Sieglar ausgemacht. Diese Busse sollten montags bis freitags, 6.30 bis 8.30 Uhr sowie 12.30 bis 18.30 Uhr, alle zehn Minuten verkehren (bisher alle 20 Minuten), um die großen Schulzentren und Wohngebiete zu bedienen.
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Ganztags soll die Frequenz auf der Linie 508/551 (Sankt Augustin– Spich und Troisdorf – Rotter See) von Montag bis Samstag ebenso dicht werden, die bislang auf dem Teilstück 508 nur alle halbe Stunde bedient wird: Nur eine zusätzliche Fahrt pro Stunde auf der Linie 508 schaffe in der Verbindung mit der Linie 551 dieses deutlich verbesserte Angebot, erklärte Groneck. Mehr noch als veränderte Tarife mache ein verbessertes Angebot den ÖPNV attraktiv für zusätzliche Kunden, so Groneck.
Verbessertes Angebot macht ÖPNV attraktiv
Der ganztägige Zehn-Minuten-Takt zwischen Troisdorf und Siegburg (seit 2009) sowie zwischen Siegburg und Lohmar in der Hauptverkehrszeit (seit 2018) sei von jeweils etwa 1000 zusätzlichen Fahrgästen pro Tag genutzt worden.
Immerhin alle 20 Minuten sollten samstags auf den Linien 501, 503, 506 und 508 die Busse fahren; für die drei Letztgenannten sollte am Abend und am Sonntag ein halbstündiger Rhythmus eingeführt werden.
Erheblich schneller als bisher – nämlich um neun Minuten– könnten Fahrgäste nach Altenrath oder Lohmar am Ziel sein, wenn ein weiterer Vorschlag der Planer in den städtischen Gremien und im Kreistag Zustimmung findet: Die bisherige Linie 506, die von Sieglar über Hütte, Troisdorf und Altenforst nach Altenrath und schließlich Lohmar verkehrt, könnte geteilt werden.
500.000 zusätzliche Kilometer im ÖPNV
Direkte Verbindungen vom Bahnhof ins Heidedorf und weiter gäbe es dann alle 30 (oder 60) Minuten, von Sieglar aus bedienten die Busse des anderen Linien-Zweiges unter anderem die Schulen und Wohngebiete im Altenforst. Hier gibt es einige mögliche Linienführungen, so oder so müsste noch eine Endstation zum Beispiel am Aggua oder am Waldfriedhof gebaut werden.
Dass all dieses nicht zum Nulltarif zu haben ist, verschwieg Groneck dem Ausschuss nicht: Auf rund 500.000 zusätzliche Kilometer jährlich beziffert er den Mehraufwand für die vordringlichen Schritte. Ein Zehn-Minuten-Takt auf den Linien 503 in Spich und 551 zwischen Troisdorf und Bonn schlügen allein mit insgesamt 570.000 jährlichen Kilometern zu Buche. Und das bei einem Preis von 98 Cent je Kilometer, den die Stadt Troisdorf als ÖPNV-Umlage den Rhein-Sieg-Kreis bezahlt.