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StadtfeuerwehrtagTroisdorfer Wehrleute präsentieren sich topfit

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Das Löschunterstützungsfahrzeug (links), sowie das Feuerwehr-Quad sind zwei von zahlreichen Fahrzeugen, die die Troisdorfer Feuerwehr bei ihrem Fest ausstellte.

Das Löschunterstützungsfahrzeug (links), sowie das Feuerwehr-Quad sind zwei von zahlreichen Fahrzeugen, die die Troisdorfer Feuerwehr bei ihrem Fest ausstellte.

Die Löschgruppe Mitte der Troisdorfer Feuerwehr wird 125. Das wurde beim Stadtfeuerwehrtag gefeiert. 

Der Stadtfeuerwehrtag in Troisdorf ist in diesem Jahr ein besonderer: Die Löschgruppe Mitte feiert ihr 125-jähriges Bestehen. Als erste Löschgruppe der Stadt legte sie im Jahr 1900 den Grundstein für die Entstehung vieler anderer in den umliegenden Ortsteilen. Heute gehören der Löschgruppe Mitte 31 aktive Mitglieder an, die für ihren Einsatz fit sein müssen. Um den Besuchern des Stadtfeuerwehrtages vorzuführen, welche körperlichen Voraussetzungen für die Arbeit bei der Feuerwehr benötigt werden, fand in Troisdorf erstmals ein Feuerwehrwettkampf statt.

„Das stärkt den Teamgeist, denn man feuert sich vor allem gegenseitig an“, sagte Tim Rosin, Einheitsführer der Löschgruppe Mitte. Auch Mitglieder anderer Löschgruppen der Stadt kämpften mit, sogar ein Teilnehmer aus Ostfriesland war dabei. Es galt, einen anspruchsvollen Parcours möglichst schnell hinter sich zu bringen. Um einander zu motivieren, traten die Sportler im Zweikampf gegeneinander an. In voller Montur und mit 20 Kilogramm schwerem Atemschutzgerät ging es auf die Fläche, auf der acht Stationen bewältigt werden mussten. Lkw-Reifen heben und umkippen stand ebenso auf dem Programm wie das Aufwickeln eines Schlauchs und die „Rettung“ einer 50 Kilogramm schweren Puppe.

Troisdorfer Feuerwehrmann nimmt am Schanzenlauf in Bayern teil

Timo Rick ist schon 17 Jahre bei der Feuerwehr und hat nun auch den Sport darin für sich entdeckt. Der Feuerwehrmann aus Oberlar brachte den Parcours in vier Minuten und sieben Sekunden hinter sich und zeigte sich zufrieden mit seiner Leistung. Nach einem Drittel sei er wie im Rausch gewesen: „Kopf aus und durchziehen“, schilderte der 27-jährige. Mit seiner ersten Wettkampfteilnahme trainierte er für den Schanzenlauf im bayerischen Oberstdorf. Dort geht es im Oktober mit voller Feuerwehrmontur die mehr als 1000 Stufen hinauf, 162 Höhenmeter muss Rick bei dem Marsch zurücklegen.

Timo Rick ist seit 17 Jahren Feuerwehrmann und nimmt seit neuestem auch den Feuerwehrwettkämpfen teil.

Timo Rick ist seit 17 Jahren Feuerwehrmann und nimmt seit neuestem auch den Feuerwehrwettkämpfen teil.

Für die Besucher des Stadtfeuerwehrtages sollte es auch Einblicke in den Rettungsalltag geben, die sie sonst nicht bekommen. So konnte etwa ein Rettungswagen von innen begutachtet werden und es gab Nachhilfe zum Thema Reanimation. Wie man im Notfall jede Tür aufbekommt, zeigte Alexander Ossendorf. An einer Übungstür demonstrierte er mit einem sogenannten Halligan-Werkzeug, wie man sie schnell und unkompliziert aufhebeln kann. Es braucht nur die richtige Technik, und man muss an den richtigen Stellen Kraft ausüben.

Die neueste Anschaffung unter den Spezialfahrzeugen ist die Hygieneeinheit. So wird ein Wagen genannt, in dem sich die Feuerwehrleute nach Inneneinsätzen einmal gründlich reinigen können. Mit einem Ampelsystem wird man durch eine Dusche geschleust, auch die Einsatzkleidung ist danach wieder frisch. „Wir können den acht Stunden lang autark mit Batterien betreiben. Wir brauchen nur einen Wasseranschluss“, erklärte Einheitsführer Tim Rosin. Zudem gab es ein Hochquad zu bestaunen. Dieses All-Terrain-Vehicle (ATV) ist klein und wendig und wird vor allem für Waldbrände oder an der Sieg eingesetzt. „Wir kommen damit weiter als mit den großen Fahrzeugen“, erläuterte Rosin.

Erst vor kurzem im Einsatz war das Löschunterstützungsfahrzeug. Das ferngesteuerte Vehikel unterstützte die Wehrleute vergangene Woche beim Löschen des Brandes auf dem Gelände der RSAG. „Das kann man schneller ersetzen als einen Menschen“, sagte Feuerwehrmann Florian Schulz. Das 280.000 Euro teure Fahrzeug wird eingesetzt, wenn die Lage zu gefährlich für die Einsatzkräfte wird.